Am Morgen stand ich in einer Wunderwelt. Der Nebel hob sich, die Sonne strahlte und die Blätter der blauen Hortensie, die am Tag vorher vor Nässe tropften, waren gefroren. Die Wiesen waren bereift und an der Wäscheleine hingen Eistropfen.
In der Nacht muß im Park bei fast Vollmond einiges losgewesen sein. Nah an der Terrasse waren Dachslöcher, aus einem Bauschutteimer war ein Schwamm 10 Meter weggeschleppt worden und – Katastrophe! Die Schnuffeldecke aus dem Katzenhaus lag irgendwo in der Nähe der Magnolie.
Die Katzen waren mäßig amüsiert, weil sie beim Laufen Reif zwischen die Pfoten bekamen.
Ich war den ganzen Tag damit beschäftigt, den Wetterumschwung irgendwie zu integrieren. Die Ostwohnung warm heizen, Holz holen, die Rosenkübel einpacken, natürlich den Grafen bepuscheln und bekochen und begreifen, daß es wie in jedem Jahr ist. Der Winter braucht hier lange, um zu kommen. Zuerst scheint das Wetter englisch zu sein und man glaubt, das bleibt bis Februar so. Und dann wird es plötzlich von einem Tag über den anderen richtig kalt und wenn es blöd kommt, bleibt das so. Deshalb hatte ich heute so gar keine Energie, noch Putz von einer Wand zu spachteln, wie ich es eigentlich geplant hatte. Der Graf war fleißig in der Werkstatt.
Abends saß ich strickend am Ofen.