Wir fuhren morgens Richtung Berlin und an den Nordseiten lag überall noch eine dünne Schneeschicht von dem, der in der Nacht gefallen war.
Es war ein großer Tag, der Transporter ist endlich repariert und konnte abgeholt werden.
Nachdem wir ihn in Empfang genommen hatten, fuhren wir aufWunsch eines einzelnen Herren in ein analoges Geschäft für Bodenbeläge. Gesucht war ein Belag für den Küchenboden, Muster: weiße Fliesen mit kleinen diagonal gesetzten schwarzen Quadraten in den Ecken (so wurde er zumindest vor 15 Jahren mal im analogen Geschäft gekauft). Ich hatte im digitalen Angebot des Geschäftes gesucht und ihn unter weit mehr als 100 Mustern nicht gefunden. Nur Schachbrett, aber das sollte nicht. Der einzelne Herr meinte nun, im analogen Geschäft gäbe es sicher ein viel größeres Angebot. Dann war er leider enttäuscht. Auch dort gab es viel Holzoptik und jede Menge „da sieht man den Dreck nicht“-Dekor. Weiße Fliesen, Fehlanzeige.
Ich war mit ihm enttäuscht und auch ein wenig entsetzt. Wasserdichter Bodenbelag ist heute ein Textil, auf das eine Nutzschicht von einem Drittel Millimeter aufgedruckt ist. Ich imaginiere eine Halbwertszeit von 4 Jahren. Der alte Billig-Dauerbrenner Bubble, dieser PVC-Belag mit markstückgroßen Noppen, den es in vielen bunten Farben gibt, wirkt dagegen grundsolide.
Wir aßen schnell noch was, dann fuhr jeder mit einem Auto in den Sonnenuntergang.
Ich vertrieb mir die Zeit damit, laut zu singen und als ich ankam, dachte ich sogar noch daran, die Mülltonne an die Straße zu stellen.