Regen, Sonne und Wind und nicht so richtig warm und angenehm.
Gestern Abend hatte der Graf kurze Zeit eine Agria mit Hänger, heute hat der Verkäufer einen Rückzieher gemacht. Wer weiß, wofür es gut war, sie stand im tiefen Westdeutschland.
Die drei Flüchtenden (einer davon fünf Jahre alt) sind immer noch nicht in Polen angekommen, scheint es. Heute am ganz frühen Morgen kam die Nachricht, sie wären 200km vor der Grenze. Am Nachmittag hieß es, sie wären jetzt am 20km langen Rückstau an der Grenze angelangt. Beruhigend, sie scheinen zumindest aus der Gefahrenzone raus zu sein.
In solchen Situationen wie der jetzigen distanziere ich mich oft innerlich, um sie auszuhalten. Ich bin nicht sicher, ob wir der Live-Variante eines haarsträubenden Action-Films zusehen (Wo ist dann der heldische Retter, ob im verschwitzten Unterhemd oder im gut sitzenden Anzug?) oder einer Tragödie. Wir erinnern uns: In der Tragödie handeln alle, wie sie handeln müssen, sie können nicht anders, haben keine Wahl. Alle Figuren und ihr Dahinter, ihre Clans und Völker, sind zu verstrickt miteinander und in ihre Kulturen. Würden die Akteure wählen, würde die Katastrophe noch größer. Und: Kein Tyrannenmörder, nirgends. Wo sind die Phantasten mit den Sprengstoffrucksäcken, wenn man sie braucht?
Sonst war der Tag nicht sehr produktiv. Arbeit an einer bürokratischen Angelegenheit, die um 13 Uhr ins Stocken kam, weil das Büro, mit dem gesprochen werden mußte, nicht mehr besetzt war. Freitag um eins macht jeder seins ist hier ehernes Gesetz. Hilfestellung von den Freunden drei Dörfer weiter in dieser Angelegenheit, glücklicherweise.
Ein bißchen geräumt, aber nicht viel, gekocht, gestrickt (ich fange gerade etwas neues an und weiß noch nicht so recht, was) und nur kurz draußen gewesen zum Holz holen. Jetzt ist höchste Zeit fürs Bett.
Nein kein Tyrannenmörder. In den Bunker des Tyrannen kommt niemand rein.