Ein sonniger und gar nicht so kalter Tag, auch wenn morgens die Autos bereift waren.
Ich beschäftigte mich damit, die Motorsense, die mir die Freundin von drei Dörfer weiter geborgt hatte, in Gang zu setzen. Aber irgendwie war die noch im Winterschlaf und braucht wahrscheinlich auch frisches Zweitaktgemisch, das wir aber nicht im Haus hatten. (Und ich bin in Sachen Verbrennungsmotoren nicht sehr geschickt.)
Der Graf fertigte den ganzen Tag angespitzte Holzpfähle, die reichen würden, ein ganzes Rudel Vampire in Schach zu halten. Aber er steckt damit die Konturen und Wege im Park ab.
Ich packte die Motorsense wieder weg und schnitt im Park Holunder aus der Sichtachse, pflanzte eine Clematis um und schaute, wo demnächst die eingelagerten Rosen hinkommen.
Bei den Katzen herrscht gerade Ausnahmezustand. Shawn spielte morgens noch mit einer frisch gefangenen Maus, aber die rannte ihm schnell fort. Die zwei Kater lungerten den ganzen Tag um Mimi herum und irgendwann war sie verschwunden. Einer der Kater auch. Hier werden also Orgien gefeiert und der arme Shawn, der ja schon seit sechs Monaten Sopran singt, versteht nicht, warum seine kleine Spielgefährtin von fremden Kerlen angestarrt, verfolgt und in den Nacken gebissen wird. Ich brachte Mimi irgendwann rein, die rumlungerndem Kater nervten mich. (Wobei einer, als ich abends Shawn reinließ, schon wieder durchs Fenster starrte.)
Die Tierärztin hat erst in einer Woche einen Termin für die Kastration frei. Das wird eine lustige Woche.
Abends reinigte ich noch die Kaffeemaschine und setzte mich neben den geheizten Ofen.