Morgens geht es mir immer besonders blöd. Das kenne ich eigentlich nur von Nebenhöhlenentzündungen. Aber es geht langsam aufwärts.
Wir frühstückten heute noch einmal draußen, aber so langsam schlug das Wetter um. Vom in der Nacht und am Morgen angekündigten Regen waren nur ein paar Tropfen gefallen, aber am Nachmittag regnete es einige Stunden leicht.
Ich räumte auf und begann die Gästewohnung herzurichten, damit ich nicht mehrere Stunden hintereinander daran arbeite und mir die Kraft ausgeht, wenn ich Donnerstag immer noch nicht richtig fit bin.
Dann machte ich noch letzte Handgriffe an dem Spiegel mit dem vergoldeten Rahmen: Anlegeöl auf dem Glas mit Spiritus entfernen und Klebebandreste abschaben.
Hier hängt er noch nicht an der richtigen Stelle, denn er ist für die Gästewohnung gefertigt worden, in der wir damals noch wohnten, aber ich wollte mich unbedingt daran erfreuen. Der Graf hat den Rahmen gemacht, das Spiegelglas stand hier im Haus rum und die Freundin von 2 Dörfer weiter hat mich als Fachfrau bei der Vergoldung angeleitet und begleitet. 2019 machte ich die erste Schicht, dann kam Corona und wir konnten nachfolgend die Termine in ihrer Werkstatt nicht synchronisieren, außerdem hatte ich wenig Zutrauen in mein Können. Eine glatte Holzfläche wäre für den Anfang einfacher gewesen. Aber vor ein paar Wochen nahm ich meinen Mut zusammen und machte weiter. Das Ergebnis ist nicht perfekt, aber nichts strahlt so toll wie Gold.
Der Graf widmete sich heute Tischlerarbeiten, er machte Untersätze für die Beine für die Badewanne in der Gästewohnung.
Als ich zum Gemüsebeet ging, sah ich es schon von weitem, die Schnecken hatten die kleinere der Kürbispflanzen gekillt. Sie haben einfach den Stengel durchgefressen. Trotz Kragen und Schneckenkorn.
Das Enkelkind hatte auch einen Verlust zu beklagen, da hatte die „nackte braune Bande“ (Zitat Kind) die selbst gezogene Paprikapflanze gefressen.
Ich machte uns zum dritten Mal hintereinander Abendessen mit gesundem Salat. Danach saß ich strickend im Sessel.