Am Anfang war da eher ein flotter Spruch. Der Graf und ich wollten zum Kaisers am Kotti fahren, genau ein Jahr, nachdem wir uns dort kennengelernt hatten.
„Mach doch eine Einladung zu einem Flashmob“, meinte er und entschwand zu seinem Technikerseminar. „Hm“, dachte ich mir. Vor meinem Auge entstand das Bild eines Liebes-Happenings. Menschen mit bunten Luftballons und Bumen und wer Single ist, hat die Gelegenheit, sich kennenzulernen (also gegenseitig). – Zwischen Schokolade und Tiefkühlpizza fallen sich Menschen in die Arme oder lächeln sich wenigstens schüchtern an.
Die Einladungsfrist war dann doch ein bißchen knapp für den großen Menschenauflauf, aber der Kuß vorm Schokiregal war *schniefhach* und ich bin ganz entsetzt, weil ich lonesome Cowgirl allmählich zur Romantikerin mutiere. Die Frau Antischokke ging mit uns anschließend noch ein Weinchen trinken und der Fotograf des Unsichtbaren kam leider zu spät.
Und um keinen Zuckerschock zu bekommen, haben wir uns zwei Stunden später gestritten wie ein sizillianisches Ehepaar.
So musset sein, sonst merkt man ja keinen Unterschied.
Ich habe sehr bedauert, nicht mitfeiern zu können – vielleicht hätte ich den nächstbesten Passanten niedergeknutscht (oder die nächstbeste Passantin).
Ich habe ja das Träumchen, die Sache jedes Jahr zu wiederholen. Vielleicht in einem anderen Supermarkt. Also haben Sie nichts verpaßt.
„Und um keinen Zuckerschock zu bekommen, haben wir uns zwei Stunden später gestritten wie ein sizillianisches Ehepaar.“
Göttlich !!! Ich erwarte eine Verfilmung Ihrer Vita. Oder zumindest eine literarische Aufarbeitung.
Ich denke tatsächlich gerade über den Titel meiner Autobiografie nach.
!!!
Tja, der gute alte Kaisers am Kotti, wozu der nochmal gut sein würde …
Ich sehe auch schon die Filmszene, aufgenommen am Originalschauplatz, versteht sich, vor mir.
Bleiben Sie bitte noch recht lange mit dem Grafen vereint, damit sich daraus eine ganze Serie entwickeln kann.
hach, den beitrag sehe ich ja jetzt erst. ich war leider ein paar minuten zu spät zum flashmobben, aber der anschließende ausflug in die benachbarte bar war herzallerliebst. freue mich schon auf’s nächste jahr.