Seit einigen Nächten wache ich zwischen 4 und 5 Uhr auf. Zum Aufstehen bin ich zu müde, das Einschlafen funktioniert erst gute anderthalb Stunden später wieder – kurz vor der Aufstehzeit. Das ist ägerlich, weil anstrengend. Vor allem weil ich das Problem ewig nicht mehr hatte. Grmpf.
Ich trat gestern mit einem vollen Tagesprogramm an: Wichtige Korrespondenz erledigen, das Chaos im Nestchen beseitigen, Werkzeug, Baumaterial und Kellerkisten verstauen, am späten Nachmittag ein Arzttermin und vor allem Suppe kochen.
Irgendwie muß ich meine Hefegebäckformen wieder in den Griff bekommen, wenn ich mich nicht in Zukunft mit dem Euphemismus „Rubensfrau“ beschreiben will.
Also nahm ich mir vor, nicht mehr um die Mittagszeit hungrig in den kleinen Supermarkt nebenan zu stürzen und mit Fleisch-, Geflügel- oder Kartoffelsalat und einem Eis wieder herauszukommen, sondern einen Topf Gemüsesuppe vorrätig zu haben.
Gesagt, getan. Ich machte einen Rundumschlag in der Gemüseabteilung: Möhren, Lauch, Sellerie, Kohlrabi, Hülsenfrüchte-Körnermischung für Minestrone und eine Scheibe Rinderhesse.
Den Vormittag verbrachte ich mit Schnipseln und Telefonieren und die Induktionsplatte machte ein Geräusch wie ein medizinisches Gerät. Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Einzige Anmerkung: Ich werde eine der Arbeitsplatten mit der Wand verschrauben müssen, denn beim Schnipseln und Hobeln wackelt und klappert das Geschirr erbärmlich.
Am Nachmittag pflanze ich zwei Chrysanthemen-Büsche ein, die die inzwischen abgeernteten Tomaten ersetzen.
Dann noch ein Blick auf das neu entstehende Berlin-Blog der Cousine geworfen und schon mußte ich Richtung C-Burg zu meinem Arzttermin radeln.
Der Abend verging mit Schreiben und Lesen. Ich habe mir endlich Glams Empfehlung Nächte im Zirkus vorgenommen. Was ich vom Cover her kitschig-romatischen Zirkus- und Zigeunerschmus der 50er Jahre assoziierte, ist ein saftig schönes Buch.
Mit dem Versprechen an mich selbst, am Wochenende endlich das warme Daunenbett zu beziehen, trollte ich mich ins Bett.