Kühl, windig, regnerisch, fast ein Herbsttag. Ich habe die Befürchtung, daß der Sommer vorbei ist und nur noch tageweise zurück kommt.
Die Brombeeren im Garten verteidigen sich mit einer neuen Schikane. Brennnesseln hatten wir schon. Jetzt muß man aufpassen, beim Pflücken nicht in eine Wespe zu greifen, die sich eben diese Beere schon zuerst ausgesucht hatte.
Meine erstes Ziel nach dem Frühstück war die Telefon-Warteschleife der Kfz-Zulassungsstelle Berlin. Vor 10 Tagen war ein Vorgang abgebrochen, die amtliche Bestätigung der Abmeldung des alten Transporters war per Post gekommen. Wir wollten das Kennzeichen ja mitnehmen, deshalb hatten wir angehakt, das Kennzeichen zu reservieren. Der Amtsbrief sagte nun: Selbstverständlich ist das Kennzeichen reserviert, aber nur wenn ihr dasselbe Auto wieder zulassen wollt. Na super.
Ein netter Herr am anderen Ende der Telefonleitung versuchte das zu klären und gab sich viel Mühe, fand aber auch keine Lösung. Zur Sicherheit förderte aus den Tiefen der Datenbank auch noch einen direkten Termin in der nächsten Woche zutage.
Ich hatte den Eindruck, er unterhielt sich lieber mit mir als mit irgendwelchen potentiell pöbelnden Kerlen mit Zulassungsproblemen, er mochte garnicht aufhören.
Es war außerdem für den Grafen eine Hose zu flicken. Abends bin ich immer zu müde dazu.
(Der Graf mußte sich heute dringend ausruhen, er hatte gestern sehr viel gemacht.)
Danach zog ich mich in die Lagermansarde zurück und räumte erst einmal drölfzig Tele der vom Grafen zersägten gammeligen dort hinterlassenen Möbel runter und saugte Sägespäne auf. Dann zog ich Nägel aus den Wänden und saugte sie ab.
Morgen schreibe ich dann 100 mal auf: Ich werde in Zukunft nicht vergessen, bei staubenden Arbeiten Atemschutz zu tragen. Meine Nebenhöhlen werden es mir danken.
Gegen 18 Uhr ging ich unter die Dusche.
Eine kleine Pause und dann kochte ich.
Der Rest des Abends war stricken im Sessel sitzen.