Der Rest des April wird wahrscheinlich strahlend, gleißend und warm sein, der Mai wird dann kalt und naß wie letztes Jahr.
Ich war früh wach und schrubbte die Polster des Standkorbes. Danach gab es Kleinkram. Das Rosenspalier sortieren und verschneiden, Büsche und Stauden versetzen und sich vorm Tapete abreißen in der Treppenkammer drücken.
Der Freund im Dorf offerierte uns Lehmziegel, er nahm einen Blutbuchenschößling und eine kleine Baldrianpflanze mit sich.
Die Katzen genossen den Tag und wälzten sich im frischen Gras.
Am Nachmittag fuhren wir nach Greifswald, die Baumärkte haben wieder offen. Vor dem ersten kehrten wir wieder um. Gedränge und Geschiebe, alte Herren auf Tuchfühlung.
Der zweite war leerer. Wir waren die Einzigen mit Maske, zwei junge Leute setzten ihre auf, als sie uns sahen, jetzt trauten sie sich wohl.
Wir kauften Farbe, Kräuter und zwei Dachrinnen. Es strengte an, ständig auf Distanz zu achten und andere Menschen zu umfahren.
Aber für Leichtsinn ist kein Anlaß. Das Dorf hat zwei Infizierte, einer davon lebt nicht mehr. Angesichts der geringen Infiziertenzahlen im Landkreis, der auch noch sehr weitläufig ist, ist das nicht beruhigend. Vor Wochen war ich der Meinung, es kommt nicht hierher, die Pest kam auch nicht bis hier. Ein Trugschluss.