De Montag begann verdammt früh. Zwischen 8 und 16 Uhr hatte sich im Nestchen ein Telefonfritze angekündigt, um den neuen 50.000er-Anschluß mit Rundum-Flatrate zu legen. So richtig glaubte ich nicht dran, daß er wirklich kommt, aber ich fuhr grantelnd durch den Regen nach Schöneberg und nutzte den frühen Morgen, um mein Bett aufzustellen, daß mich prompt verführerisch anlächelte. Ich war von diser Migränesache immer noch recht müde, obwohl ich die Nacht über gepannt hatte wie ein Stein. – Aber ich zeigte dem Bett die kalte Schulter und sichtete statt dessen die Mails des Wochenendes.
Später sägte ich nun endlich die Aussparungen für die Heizung in den Küchenschrank, in dem mein Herd steht, um ihn an die Wand schieben zu können. Diese Küche ist eine fehlkonstruierte Hölle. Sie ist nun mal für ausgebombte Kriegswitwen konstruiert, die zwei Töpfe und einen Rest Geschirr ihr eigen nennen. Deshalb hängt an der einzigen durchgehenden Wand eine Heizung (wer bitte heizt einen 5qm-Raum, wenn es nicht gerade das Bad ist?), paßt keine Normspüle in die Nische mit dem Wasseranschluß, weil die Scheuerleisten zu breit sind und die nächste Wand, an die man etwas stellen könnte, hat ein Fenster.
Um die Mittagszeit kam der Mann, um mich beim Warten abzulösen, denn ich hatte einen Außentermin. Prompt kam der Telefonfritze und wir diskutierten dann am Handy aus, was er mit dem Arcor-Anschluß auf der Dose machen soll, dessen Vertrag erst im September ausläuft.
Zurückgekehrt, werkelten wir noch ein wenig zu zweit am Schrank, bis er paßte und dann machte ich mich an das Einrichten der neuen Fritzbox. Ich liebe diese Teile! Ich habe selten, so ein nettes, liebevoll ausgestattetes und gut funktionierendes Stück Technik erlebt. Als ich mittendrin war und schon wieder immer müder wurde, rief ein Freundin an, die gerade in Berlin zu Besuch ist. Mist, ich hatte völlig vergessen, daß ich ihr am Vormittag geschrieben hatte, daß wir uns gern nach der Arbeit auf einen Kaffee treffen könnten. Die Arme, ich grantelte müde vor mich hin und sagte ihr, daß ich es nicht packe.
Nachdem die Box lief, fuhr ich stracks nach Hause, haute mich aufs Bett und nur große Motivation brachte mich um acht Uhr zum Aufstehen. Auch an den Satz, daß ich eventuell noch in die Muckibude gehen wolle, mochte ich auf keinen Fall mehr erinnert werden.
So verlief der Abend mit gebremstem Schaum. Ich hoffe, ich komme aus dieser verfrühten Winterschlafphase lebend wieder raus.