12.09. 2023 – Als der Regen kam

Im Moment habe ich einen verschobenen Schlafrhythmus. Abends zu random Zeiten sturzmüde und zwischen drei und sechs Uhr plötzlich wach, aber nicht ausgeschlafen genug zum Aufstehen. Wann ich den blogpost schreibe, bestimmt dann der Zufall.
Der Tag war nicht so super produktiv, weil zwei Stunden Mittagsschlaf. Ein bißchen Gras weggefahren, ein bisschen geräumt. So ein Tag, von dem im Kopf bleibt, daß man meistens (heute leicht widerwillig) in Bewegung war, aber nicht mehr weiß und sieht, was das Ergebnis ist.
Ich habe auf den Regen gewartet, der aber sparsamer ausfiel als gedacht. (Dafür hat er mich vorhin um fünf Uhr mit Wasserschwall vom Himmel und Blitz und Donner geweckt.)
Der Graf hat Grundstückgrenzen memoriert und mit dem Herrn Grashopps eine Begehung zwecks Bäume auslichten gemacht.
Dazu sind wir wieder ganz ausgezeichnet bekocht und bebacken worden. Mein Seelchen freut sich. Zu trinken gab es diesmal belgisches Himbeerbier, das der Graf besorgt hatte.
Abends gab es eine Vorführung von alten Bildern des Hauses. Genau wie bei den alten Dias meines Großvaters sind die Menschen, die sich vor der Kamera aufgestellt haben, gar nicht mehr so wichtig, sondern Details. Kleidung, Möbel, Gebäude, Landschaft, Verhaltensweisen. Heute ging es um Bäume und ihr Alter. Die kürzlich gefällte Kastanie war ca 100 Jahre alt, die Linde, deren Stumpf noch im Park steht, auch. Die Blutbuche ist älter, aber auch nicht wesentlich.
Und die Wirtschaftsgebäude auf der Nordseite des Hofes, heute Wohnungen, waren bemalt.
Zum Baumwuchs haben wir auch bei anderer Gelegenheit die Beobachtung gemacht, daß der Mauerfall der Natur sehr gut tat, aber 30 Jahre Wildwuchs Areale nicht immer zu ihrem Vorteil verändern. Es wird dschungelartig undurchdringlich, feucht und dunkel. Bäume stehen über ihre sichere Phase hinaus, überwuchern Gebäude, werfen Totholz ab und es wird schwer, sie wegzunehmen.
Was mal gedacht war für „zieht die Feuchtigkeit von Fundament weg und gibt Schatten“, sollte wahrscheinlich nach 40 Jahren gefällt werden und ist nach 100 Jahren ein Riesentrumm und ein Problem, an das keiner mehr so einfach rankommt. Ganz abgesehen davon, daß diese riesigen Baumkronen bei Fällung auch nur geschreddert werden.
Fazit des Abends war, der Dendrologe hatte recht, hier ist kein Baum wesentlich älter als 100 Jahre und Baumbestand aus der Bauzeit des Hauses gibt es mit einiger Sicherheit nicht.

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