10.4.

Das war dann wohl am Abend vorher doch ein bißchen viel Durcheinander beim Alkohol. Dann noch der Wetterumschwung und Hormone hatte ich auch noch. Was heißen will, Miz Kitty schrammte den ganzen Tag am Migräneanfall. Meine Laune war dementsprechend.
Dazu wälzte der Graf dann auch noch Probleme. Man muß wissen, wir haben völlig gegensätzlich Entscheidungsmuster. Ich trage eine Sache länger mit mir herum, kreise um sie, wälze sie in Gedanken, lege sie wieder beiseite und dann irgendwann handele ich. Für Außenstehende ist das oft sehr kurz entschlossen, weil ich wenig drüber rede. Im Handeln bin ich dann Trial and Error. Ich bin kein Mensch für Details, also plane ich nicht detailliert, sondern habe nur eine Zielsetzung und ein paar Landmarken. Das heißt, ich mache mitunter auch haarsträubende Dinge. stemme mit einer Hilti Fliesen aus einem Zementbett und bekomme hinterher mit, daß die Wand, an der sie hingen, 6 cm Rabitz war, mir hätte auch die ganze Wand in den Nebenraum klappen können. Nicht selten geht mir auch was schief und ich versenke eine Menge Energie im Meer der unerschöpflichen Möglichkeiten für ein paar Plätscherwellen.
So was hat der Graf beim Planen schon im Kopf. Er formuliert ein Ziel, ein gräfliches Ziel, noblesse oblige. Dann beginnt die Problemdiskussion unter Beachtung aller Aspekte, wie Erdbeben, spontane destruktive Interferenzen, plötzliche Geldentwertung und menschliches Versagen. Ich sitze daneben und mir wird das Blut grün, weil ich glaube, diese Probleme müßten alle vorher gelöst werden. Müssen sie aber garnicht. So isses halt wenn jemand zugleich Ingenieur und Designer ist. Dann passiert erst einmal eine ganze lange Weile nichts. Ich denke ok., Prokrastination galore, vergisses. Und dann, ich hab die Sache schon zu den Akten gelegt,  gehts plötzlich los.

Und deshalb machen wir heute einen Wanddurchbruch.

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4 Gedanken zu „10.4.

  1. Diese Konstellation ist geeignet, bis ans Lebensende unterhaltsam zu sein! Nicht die schlechteste Voraussetzung.

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