07.04. 2020

Heute war ich schon sehr früh draußen. (Der Morgen ist hier oft wunderbar, glasklar und taufrisch, ich stehe nur immer zu spät auf.) Es wehte ein strammer Nordwind. Ich wollte Wäsche aufhängen und blieb erst einmal minutenlang stehen und roch in den Wind, wie so ein Tier. Nun bin ich seit einigen Jahren fast geruchsblind, warum auch immer. Aber ich konnte jedes Detail wahrnehmen: Flusswasser, erwachte Erde, frische Kräuter, Veilchen und über allem roch ich die Ostsee. Ich wollte es erst nicht glauben, aber doch, es roch nach Meer.
Am Vormittag nähte ich Schutzmasken. Ich bin langsam, gemessen an der Produktivität anderer Nähnerds.
Dann brachte ich zwei davon zu Nachbarin, zusammen mit einem Kuchenteller von letzter Woche.
Der Freund aus dem Dorf hatte Bärlauch gebracht, während ich oben saß und nähte. Ich grub ihn sofort ein, ich kenne doch meinen dunkelbraunen Daumen.
Der Graf wollte heute an der Decke vom Gartensalon arbeiten. Da das mit viel dreck verbunden ist, zig ich einen Schutzanzug an.
Wir setzten Stützen unter die Decke; spöter transportierte ich Bauschutt nach draußen.
Abends machte ich mir Nudeln warm, für alles andere war ich schon wieder zu müde.
Jetzt scheint ein dicker Vollmond ins Fenster. Aber der wird mich beim Schlafen nicht stören.

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