Ok. Das war also der erste Herbsttag. Sonnig, irgendwie warm, aber mit vielen fallenden Blättern.
Morgens kreisten die Kraniche ums Haus. Nachmittags schaute uns ein Schreiadler von ganz oben beim Kaffeetrinken auf der Terrasse zu.
Der Graf dämmte weiter die Bodentreppe. (Held!) Ein schönes Gefühl, wenn aus der zugigen Bahnhofshalle ein Raum wird. (Der Bretterkasten um die Treppe war ja schon mal umgeben von Gipskarton und Rauputz, aber dafür stand die aufgebrochene Tür offen und knarrte in der Zugluft.)
Ich putzte. Nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber was soll man machen. Das Problem ist, entweder ich bin halbwegs schnell, dann bin ich nicht sorgfältig oder ich gebe mir richtig Mühe und dann brauche ich Stunden. Jedenfalls war der Tag dann um.
Zwischendrin kam die Freundin von drei Dörfer weiter auf einen Kaffee und brachte eine Tube Urushi-Lack und handgezupfte Seidenwatte. Ich will mich da in etwas versuchen.
Wir sprachen über Schinkel, preußische Bauvorschriften und die maximale Haltbarkeit von Beton. (Ich dachte, der hält ewig. Ist aber nicht so. Er hält maximal 200 Jahre.)
Abends gab es Pizza für den Grafen und glutenfreien Flammkuchen für mich.
Der Rest des Abends war stricken und Rockradio Deluxe anschauen. Dezentes Headbangen mit Strickzeug sieht sicher absurd aus.
die guten Römer hatten schon eine betonartige Substanz — Opus caemenititcum – unglaublich haltbar – das Panteon steht immer noch ;-)
Ja,es heißt, antiker Beton würde länger halten. (Wobei wir immer vergessen, daß das „früher war alles für die Ewigkeit gemacht“ das ist, was übrig geblieben ist. Wir sehen das Zerbröselte ja nicht.)