Es ist kälter geworden, aber sonnig.
Da wir gerade wieder wegen Baustelle in der Ostwohnung schlafen, fiel mir das Aufstehen nicht schwer. Die Sonne scheint einem ins Gesicht.
Vormittags befaßte ich mich noch einmal fluchend mit den neun Flurstücken, die zu Mutterns Sommerhäuschen gehören. Nicht lustig, daß die Verwaltung von acht, die zur Wegegemeinschaft gehören, seit 10 Jahren keine aktuellen Unterlagen bereitstellt und ich mir die Grundbuchauszüge, ja sogar die korrekten Nummerierungen und das zuständige Grundbuchamt (fünf Flurstücke lagen im nächste Landkreis, nun aber wohl nicht mehr), keine Unterlagen bereitstellen kann. Ich muss mir alles aus der Glaskugel lesen. Das nervt sehr.
Nach ein paar Telefonaten und einer Mail war erst einmal etwas auf den Weg gebracht und der Arbeitstag konnte beginnen.
Der Graf brachte mit meiner Assistenz die oberen Paneele im Gästebad an. Die neue hölzerne Mansardwand mit dem Fenster darin sieht gut aus und hält warm. Es fehlt nun noch etwas Feintuning, ein paar Leisten und eine Kante muß noch auf Form gesägt werden.
Ich unterbrach einmal für eine halbe Stunde therapeutisches Laubharken. Dieses Jahr brauche ich es dringend. Das Seelchen ist etwas kippelig gerade.
Den Katzen gefielen der Temperatursturz und der Wind nicht, sie wollten bei jeder Gelegenheit mit ins Haus.
Am Nachmittag holten wir Eier und Äpfel von den Nachbarn. Sie hat Entwarnung bekommen, der Test war negativ, es sind aber 11 Bewohner des Heims und einige Mitarbeiter infiziert. Wenn man schon den Bruder an die Krankheit verloren hat, geht es sich nun besonders gern zur Arbeit. Nicht.
Abends saß ich strickend im Sessel und da das Muster nicht so kompliziert ist, ist der Fernseher mein Freund.
Große Empfehlung ist ein Dokumentarfilm von Martin Farkas „Über Leben in Demmin“. (Den haben wahrscheinlich schon alle gesehen außer mir.) Wenn man hier wohnt, stößt man irgendwann unweigerlich auf die Geschichten über die vielen Selbstmorde in der Peenegegend 1945 und insbesondere auf die Ereignisse in Demmin, die die einen jahrzehntelang als Legende totschweigen wollten, die nächsten trocken als Massenpanik klassifizieren. Es hat etwas mit dem Ort gemacht. So viel ist sicher.
Der Film lief auf dem Bayerischen Rundfunk und steht noch eine Woche in der Mediathek.
Kein Erklärbär- und Zeigefingerfilm sondern eine klassische Dokumentation mit O-Tönen und ab und zu den Fragen des Filmemachers. Manchmal schwer auszuhalten, aber wichtig, weil das Leben so ist.