Die Gäste verabschiedet. Ein bisschen hatten die sich verlaufen. Uns werden Leute derzeit entweder vorbei geschickt oder sie picken uns aus dem Internet. Auch wenn wir immer anmoderieren: noch Baustelle, einfacher Standard, wir sind noch gar nicht am Start, kann man nichts gegen Wunschvorstellungen tun. Die kollidieren schon von alleine mit der Realität. In dem Fall wohl: Schloss, alles vom Feinsten. Daß das bei dem Preis nicht sein kann, hätte schon der gesunde Menschenverstand gesagt.
Die Ausstellung von Kunst:Offen abgebaut.
Den wilden Wein vorm Haus beschnitten, er soll auf Höhe der Fensterbretter bleiben und schickt doch immer wieder neue Triebe nach oben.
Gewaschen und geräumt. Es gibt eine Tagesdecke aus mercerisierter Baumwolle, die hat Flecken, die je nach Lichteinfall verschwinden, da sind oder sich vermehren. Und wegwaschbar sind die schon gar nicht. Komisch.
Der Bruder kam mitsamt Freundin, um das kleine rote Katzenmädchen abzuholen. Sie war so garnicht ängstlich, wollte die ganze Fahrt lang aus ihrer Box ausbrechen und schaut sich schon neugierig im neuen Heim um.
Zu den Nachbarn ein Dorf weiter auf ein Bier gefahren. Nur wegen eines Planungsmißverständnisses nicht das Fahrrad genommen. Hier warten übrigens alle, alle auf das Internet. Es gibt bereits rote Pfeile auf der Straße, die auf graue Schaltkästen weisen.
Es wäre was fürs Techniktagebuch: WLAN nutzen für Onlinebanking und für die mTan, die per sms kommt, wahlweise rauslaufen (wir) oder auf den Boden steigen (die Nachbarn) und dann wieder zurück an den Rechner, um sie einzugeben.
Als wir zurück kamen, brachte uns ein Nachbar frisch gegrillte Thüringer Rostbratwurst – von der Verwandtschaft mitgebracht. Da wir grade beschlossen hatten, noch zu grillen, machte uns das sehr glücklich.
Etwas den Abendhimmel betrachtet – Schmale Mondsichel vor aparten Farbverläufen und dann in die Badewanne gegangen.