Die letze Ruhe

Das ist wie wenn einer sterben will
Und die Kinder im Hofe schrein.
Und er wartet lang in den Tag hinein,
Doch die Kinder im Hofe schrein.
Da weiß er: So wird mein Sterben sein.

Nicht einmal still.

Rilke

aus dem Kopf zitiert und hoffentlich fehlerfrei

Das alte zähe Weiblein, die andere Großmutter, will gehen. So scheint es. „Besuchen macht keinen Sinn“, sagt meine Mutter. „Sie liegt auf der Wachstation und bekommt nichts mehr mit.“
Hm. So ohne Abschied? Auch wenn ich ihr nie sehr nahe war. Selbst wenn ihre Seele schon leise speckernd auf der Lampe hockt, das ist doch zu merken, wenn jemand kommt oder?
Runter mit ihr von der Wachstation, raus aus dem Krankenhaus, bevor da noch jemandem einfällt, womit noch Geld zu verdienen wäre. Rein in ihr Zimmer. Dafür heißt es doch Pflegeheim, damit die Menschen dort in Ruhe sterben können. Oder?

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2 Gedanken zu „Die letze Ruhe

  1. So sollte es sein, die Ruhe haben zu dürfen zum Sterben.
    Aber die Pflegeheime mögen das nicht so sehr. Sie können sich nicht so kümmern, wie es sein sollte, sagen sie.
    So wäre das Sterben dort ganz still möglich, aber ohne Beistand.
    Manchmal ist ein Hospiz, wenn es dort eines gibt, viel schöner und friedlicher. Und die wissen, was man braucht beim Weggehen.

    • Die andere Großmutter ist in so einem Heim gestorben. Dort gab es immer Zimmer, die nur für ein paar Wochen und Monate belegt waren. Aber nun war es doch ganz schnell vorbei.

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