26 Nicht mein Tag

Ich stand früh auf, denn ich hatte schon kurz nach 9 Uhr in Charlottenburg zu sein. Da ich mit dem Fahrrad fahren wollte, hieß das mindestens 2 Stunden vorher den Kreislauf zu stabilisieren.
Doch der Tag begann nervig: Der Hinterreifen war platt. Ich wechselte aufs Auto, Straßenbahn + S-Bahn wäre zwar auch gegangen, aber ich hatte noch zwei weitere Termine danach, die 3 oder 4mal Umsteigen bedeutet hätten.
Ich stellte  mich hinten im Stau zur Umfahrung der Invalidenstraße an, zwei Minuten später signalisierte mir das Auto: „Übrigens, du fährst auf Reserve…“ Meh! Die Termine waren echt eng gestrickt, in der Innenstadt gibts so gut wie keine Tanken, zumindest keine, die auf meinem Weg lagen.
Fast pünktlich beim Doc angekommen, nur noch Parkplatznahkampf. Aber ich weiß noch immer die Geheimtipp-Parkplätze in der Umgebung vom Olivaer Platz. Dann eine Redestunde, die mal wieder ziemlich ans Eingemachte geht. Das war lange nicht mehr so, ich konnte ja vornehmlich Erfolgsmeldungen hinterlassen. Aber da gibt es Alpträume, heftige, fiese Alpträume, die sich beim morgendlichen Aufwachen fortsetzen.
Dann weiter zum Bauhaus an der Nürnberger. Ins Parkhaus der Hölle einfädeln. Das einzige Parkhaus, das genauso so unübersichtlich und eng war, war das des Palast-Hotels neben dem Berliner Dom und das ist seit 10 Jahren abgerissen. Die Vorhänge in Beige und Pink zurückgeben, die wir optimistisch getestet hatten. (Seit einem Jahr auf Vorhangsuche. Stoff und Hersteller sind klar. Nur die gewünschte Farbe – Kinosesselrot – gibt es einfach nicht.)
Dann ab nach Wilmersdorf, zu einem nicht funktionierenden Computer einer Bekannten. What the fuck hat Alice da wieder gemacht? Am Laptop lag es nicht. (Den übrigens eine dicke Staubschicht zierte. Ja, es gibt Frauen meines Jahrganges, die einen Computer und das Internet nur nutzen, wenn es der Arbeitgeber von ihnen verlangt.) Nachdem ich, im Flur auf der Erde rumhockend, den Router auf Lieferzustand zurückgesetzt und alles wieder neu eingegeben hatte, funktionierte das Internet, aber das Telefon nicht mehr. Das wäre aber nicht so schlimm, meinte die Bekannte. Sie werde einfach warten, bis es wieder ginge. Kann man machen.
Zum Auto zurückgekehrt, hatte irgendein Vollidiot in einer riesigen Feuerwehreinfahrlücke so blöd gewendet, dass er den Lack seines Fahrzeugs an der Seite des ehrwürdigen Gefährts des Grafen hinterlassen hatte. Entweder der Typ war blind oder war mit einem 20Tonner unterwegs.
Ich gondelte zurück und musste mich erstmal schlafen legen…

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