Es war wieder der Monatsfünfte und Frau Brüllen fragt „Was machst du den ganzen Tag?“
Nun ja, es war ein Montag und der erste Arbeitstag nach den Weihnachtsferien. Ich kann gleich sagen, sehr produktiv war ich nicht. Ich leide unter der klassischen Ferien-Schlafverschiebung, die mich jeden Tag eine halbe Stunde später ins Bett gehen und aufwachen lässt. Deshalb hatte ich, als ich um 8 Uhr aufstand, verdammt wenig geschlafen.
Der Graf bekam zwei Tassen Kaffee und den Rat, die Mütze mitzunehmen, wenn er aus dem Haus geht, denn draußen regnet es und ist kalt.
Ich setzte mich mit Kaffee und Bananen-Trauben-Joghurt erst mal ans morgendliche Internet: Timeline und Onlinezeitungen beschauen und machte mich danach leicht muffig daran, den Schreibkram, den ich kurz vor Weihnachten erleichtert aus der Hand fallen ließ, wieder zusammenzugrabbeln. Ämterkrieg und erst mal schriftliches Vortanzen bei Weiterbildungsfirmen stand auf dem Programm.
Dann brachten Mut machende und herzwärmende Telefonate willkommene Abwechslung und ganz fix war es 14 Uhr und ich angesichts des grauen Tages sehr müde. Ich aß zu Mittag eine halbe Tüte Chips und rollte mich, wie ich es schon seit Wochen tue, auf dem kleinen Lovechair zusammen und zog eine Decke über mich. Keine Ahnung, was diese neue Marotte bedeutet. Auf einem Sofa zu schlafen, das ein Innenmaß von 1,10 Meter hat, hat auf jeden Fall was mit zurück in Muttis Bauch zu tun. Ich wachte erst zwei Stunden später vollkommen verbeult wieder auf und hatte ein fettes schlechtes Gewissen.
Also machte ich im Papierkrieg weiter und sichtete dazu eine Menge Fotos. Es ist etwas naja, Menschen in Zeiten der Digitalfotografie 220 Fotos rüberzuschicken, mit der Maßgabe „such dir 2 oder 3 aus“. Zumindest ist bei mir nach 20 Fotos der Arbeitsspeicher übergelaufen. (Also ich meine, wenn ich es bezahlt bekomme, dann suche ich auch aus 10.000 Fotos eines aus…)
Als es dunkel geworden war, kam der Graf zurück. Wir diskutierten eine Weile über PEGIDA und danach feilte ich an meinem Blogpost* über den Zwiespalt, ausgeruhte Hausfrau oder allem hinterherhetzende Berufstätige zu sein. Ich weiß keine Antwort darauf, außer der, dass Verantwortung gleichmäßig und nachhaltig verteilt sein sollte und dass das auch ungewohnte Lösungen bedeuten kann.
Gegen 20 Uhr merkte ich, dass ich heftigen Hunger hatte und schlug mir ein Ei in die Pfanne. Gesunde Ernährung war gestern. Den Rest des Abends verbrachte ich mit einem Krimi, erst auf dem Sofa, dann im Bett.
Und die anderen Posts sind hier zu lesen.
*Ich schaffte es sogar, ihn zu veröffentlichen. Er lag schon einige Zeit in meinen Entwürfen, weil ich das Gefühl habe, ich stehe mir bei der Beschäftigung mit dem Thema selbst im Wege. Mich zerreisst es ja auch gerade dabei, dass ich wieder wie gewohnt arbeiten möchte, ich aber den richtigen Ansatz noch nicht gefunden habe, dass ich dabei nicht unter die Räder komme – oder aber eben der Mann, der für mich und meinen Bockmist nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. (Nicht aus Gründen von Kindern und Familie, sondern wegen der Gesundheit, aber das ist nur eine biografische Verschiebung. Den Preis, mit Kind eine Firma aufgebaut und so viel gearbeitet zu haben, bezahle ich mit Verzögerung.)
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