Früher habe ich am Gründonnerstag versucht, mich eher aus dem Büro wegzuschleichen, aber meist wollte noch jemand noch um 4 Uhr nachmittags mit mir ausführlicher über das Thema „was kann ich jetztgleichaufderstelle tun, um endlich berühmt zu werden“ reden. – Um sich das nächste halbe Jahr dann nicht zu melden, keine neuen Fotos zu machen und kein neues Demovideo zu schneiden. Bis am nächsten Tag vor einem Feiertag wieder Aktionismusbedarf herrschte.
Letztes Jahr war am Gründonnerstag der zweithärteste Tag meines kurzen Angestelltenintermezzos. Mit Panikatacke veratmen und irgendwie weitermachen und Ostern halbkrank auf dem Sofa hocken und wieder zu Kräften kommen.
Nachdem das Leben nun wieder ein langer, ruhiger Fluß ist und die Stromschnellen überwunden sind, ist ein Gründonnerstag willkommen, um langsam in die Ostertage zu trudeln.