In den Werbeblöcken auf PRO7 an einem Freitagabend geht es um Produkte, die meine Eltern mit ihren 72 Jahren zu 80%* nicht kennen bzw. nutzen würden, weil der Point of Sale das Internet ist.
Vor 7 Jahren unterhielt ich mich auf einer Geburtstagsparty mit einem Mediamanager im Ruhestand, der nebenher noch ein großes Internet-Reiseportal beriet. Er meinte, er animiere gerade die Digitalmenschen dort, Werbespots im Fernsehen zu schalten. Ich war skeptisch bis belustigt. Ich arbeitete zwar noch dem Fernsehen zu, saß aber selber nur noch ab und zu berufshalber davor. Ich fand das, was mich interessierte, problemlos im Netz.
Heute ist also der Free-TV-Sender mit dem jüngsten Publikum eine Litfaßsäule für Apps und digitale Portale.
Wenn Werbung für Sky läuft, Leo Kirchs Problemkind, das seit zwei Jahrzehnten gefördert und gepampert wird und trotzdem immer wieder Stütze braucht und sich nicht selbst ernähren kann, frage ich mich nur, ob das immer Sender für Sender noch lineares Programm ist. (Ok. Video on Demand gibt es auch.) Aber wer macht das heute noch, für Fernsehen bezahlen, um das Programm nicht beeinflussen zu können? Das interessiert doch nur Fußballmenschen.
Wann setze ich mich vor die Glotze, besser gesagt den Beamer? Alle zwei oder drei Monate, um mir einen Abend wahllos alles reinzuziehen, bei dem ich hängenbleibe. Für meine Eltern wäre das undenkbar, da läuft der Fernseher jeden Abend.
Autos, Windeln, Pizza, Bier und deutsche Schlager sind die anderen 20%.