Nun ist endlich Oktober. Meine innere Uhr ging scheinbar vor.
Nach einer fast schlaflosen Nacht, ich war völlig aufgedreht und der Graf ebenfalls, vermutlich lag das an den Pilzen, standen wir spät auf und trudelten langsam in den Tag.
Wir machten einen langen Spaziergang über Felder, Wesen und Hügel, eskortiert von Kranichstaffeln und Gänseformationen hoch am Himmel. Dann ging der Graf wieder schlafen und ich sammelte eine Kiste Holunder für Gelee.
Dann setzten wir uns in die Sonne vors Haus und ich begann einen Riesenmüllsack Kleider auseinanderzunehmen. Das waren alles Sachen, die bei La Primaveras Kleidertausch keinen Abnehmer gefunden hatten, aber vom Material her wunderbar für Patchwork geeignet sind. Nach dem Rasenmähen kam mir La Primavera zu Hilfe. Wir schnitten Bündchen, Kragen und Nähte weg und übrig blieben eine Kiste Stoffstücke in Rot, Blau, Braun und Weiß. Der Berg Verschnitt war indes ein gemütliches Katzenlager.
Als ich die Bande mal rausschmiss, weil es Pellkartoffelschalen zu fressen gab, war die Futterschüssel mit einem herbstmüden Igel gefüllt. Scheinbar war er beim Trockenfutter klauen weggepennt. Er wachte nicht einmal auf, als ich ihn auskippte und trollte sich erst viel später in der Nacht ausgeschlafen ins Unterholz.
Das Holundergelee blieb ungekocht. Dafür aßen wir ein herbstliches Mahl. Es gab Pellkartoffeln, Rosenkohl, Kohlrübe und Kohlrabi und dazu eine wunderbare Supermarkt-Convinience-Improvisation: Leberknödel mit Königsberger-Klopse-Sauce.
Um zwei Uhr nachts war der Kamin erloschen und wir huschten fix ins Bett.
Nachtrag: Der kommt von hier, drei Hügel weiter, neben den Sümpfen.
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