Bei längerem Alleinsein neige ich zu sonderbaren Handlungen. Gestern zum Beispiel stand ich zehn Minuten auf einem Feldweg, das letzte Gehöft einen Kilometer hinter mir, das nächste Dorf noch weit weg, die Schuhe im Schlamm und hörte zu, wie mir der Regen auf den Kopf fiel.
Heute lief ich einen menschenleeren Strand entlang und hatte Musikhörstöpsel in den Ohren (das mag ich ja sonst gar nicht). Wenn die Musik gut war, dann sang und brummte ich mit (das macht sich mit einer Bronchitis besonders gut) und irgendwann ging es mit mir durch. Ein schwarzes Daunenjacken-Michelinmännchen mit Wollmütze und Wanderstiefeln tanzte den Strand lang.
Meine Wirtinnen, zwei riesengroße alte Lesben, machen sich Sorgen, ob mir das Quartier gefällt. Fünfzig Meter von meinem Fenster wird gerade der Dachstuhl für das nächste Haus aufgesetzt. Morgens um halb Acht fängt das Hämmern an. Ich kann sie beruhigen, ich brauche weder eine anderes Zimmer noch einen Preisnachlaß. In meinem Kreuzberger Quartier fährt ab sieben Uhr die Müllabfuhr mit unerträglichem Tonsignal rückwarts im Schritttempo durch die Toreinfahrten. Was soll da ein bißchen Gehämmer? Außerdem kann ich am Schreibtisch sitzen und zusehen, wie ein Reetdach aufgesetzt wird, das ist doch spannend. Leider ist es noch zu kalt, im Sommer hätten die Jungs weniger an…
…sie sollte abermillionen mit think-positive!-seminaren scheffeln… und sie sollte ein bild von dem dachen machen… zwei? wieso gibt es nie drei lesben in einer geschichte…
REPLY:
weil lesben zu harmoniesüchtig sind. auf eine offene dreierbeziehung kämen die nie.
und setza! woher wissen sie? millionen scheffeln mit think-positive-seminaren soll den rest meines teuren lebens finanzieren. der porsche ist schließlich bestellt.
TSCHAKKA!
Zu kalt für wenig an? Was sind das für Bauarbeiter? Mein Stammtischkollege, der Müllkutscher ist schon eine ganze Weile im Unterhemd unterwegs (oder Muskelhemd oder wie des hoaßt)…
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