Zugenommen oder abgenommen?
Gleich. Ich warte auf den Moment, in dem mir moderate Anstrengung keine Angst mehr macht. Meine Seele hat sich in der untersten Komfortzone der Maslow-Pyramide verschanzt und möchte es geborgen, warm, entspannt und satt.
Haare länger oder kürzer?
Noch länger.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Die Arme reichen nicht mehr und die neue Lesebrille ist bereits bezahlt.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Gleich wenig.
Mehr bewegt oder weniger?
Weniger, bedingt durch den Plan mit konstant wenig Arbeitszeit belastbarer zu werden. Das widerspricht meinem Naturell, ich komme zu nichts. Nächstes Jahr teile ich meine 15 Wochenstunden auf 3 Tage statt auf 5 auf.
Aber keine Panik, Stillstand ist der Zustand vor der Bewegung.
Der hirnrissigste Plan?
Es gab keinen, wie langweilig.
Die gefährlichste Unternehmung?
Ich bin nach wie vor nicht risikofreudig.
Die teuerste Anschaffung?
Eine Lindberg-Lesebrille. Ich bin in manchen Dingen doch ein Snob geblieben.
Das leckerste Essen?
Das, was Vorratskammer, Küche, Wald und Garten bei La Primavera hergaben, gekocht, gebraten und am Herdfeuer gegessen.
Das beeindruckenste Buch?
Es war nicht das Jahr fürs großartige Bücherlesen (und das schreibe ich, die in Hochzeiten 20 Bücher im Monat „gefressen“ hat!), aber ich habe nach drei Jahren endlich den Barock-Zyklus von Neal Stephenson zu Ende gelesen, ein Geschenk von Frau Fragmente.
Der ergreifendste Film?
Auch das waren nicht viele, das ist gerade nicht mein Medium, es gibt keinen Favoriten.
Die beste CD?
Dito. Falsches Medium. Ich habe sehr wenig Musik gehört und die schönste wehte an Sommerabenden ins Fenster und kam aus dem Rosengarten im Weinbergspark, das waren dann Soul und Jazz oder flog aus dem Fenster des Nachbarn über den Hinterhof und war Schuberts Winterreise.
Das schönste Konzert?
Die Hausmusik zum zweiten Advent bei den Nachbarn.
Der beste Sex?
Ist jetzt der eheliche.
Die meiste Zeit verbracht mit…?
Schnitte ändern und nähen.
Die schönste Zeit verbracht damit…?
Kleider zu nähen.
Vorherrschendes Gefühl 2013?
Ich tue kleine Dinge.
2013 zum ersten Mal getan?
Vorübergehend Nutznießerin des Ehegattensplittings geworden. Sehr komisches Gefühl.
2013 nach langer Zeit wieder getan?
Einen Weihnachtsbaum aufgestellt.
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Auf Twitter mehrmals von einer Person angepöbelt zu werden, die Freundin meiner Freunde ist und die ich nach vor schätze, die hysterische Atmosphäre in meiner Filterblase vor der Wahl und der Niedergang der Piraten als von Sektierern und deren internem Krieg zerfressene einstmals gute Idee.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Veränderungen fangen immer bei sich selbst an und Worte sind bedeutungslos ohne Taten.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ich weiß es nicht.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Einen Ring mit einer Gravur.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ein „Ja“.
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ein „Ja“.
2013 war mit 1 Wort…?
Solide Basis.
Bitte sehen Sie mir die Aufdringlichkeit nach – Ihre Gedanken öffnen mein Herz. Ich kenne und kann das Rattenrennen, und die Bullshit-Pumpe ist jederzeit einsatzbereit.
Und ich will das auch nicht mehr. Die einfachen Dinge „aus ökologischem Anbau“ öffnen Wege. Der Garten ist mir wichtig, das Kochen lerne ich, vom Nähen träume ich noch. Mehr jetz nicht.
Herzliche Grüße!
Aussteigen, aber nicht mit einer Vollbremsung, weil sich eine Wand nähert, wie ich, sondern einfach langsamer machen. Sie sind doch auf dem richtigen Weg :)
Pingback: 2013 im Rückblick | herrpaul_