Zuerst, im Schatten der Bäume, wehrst du dich noch. Schlamm zwischen den Zehen. Grünliche Schlieren wehen an dir vorbei. Deine Füße rühren kalte Schwaden auf. Die Wassertropfen, die dein Atem versprüht, erschrecken dich. Krampfhaft hältst du den Kopf oben, bis es im Nacken zu ziehen beginnt.
Dann, in der Sonne, in der Mitte, legst du dich auf den Rücken. Schwebst sechzig Meter über dem Grund. Breitest die Arme aus, streckst sie sogar über den Kopf, so daß du schaukelst wie ein Baumstamm. Der Atem geht immer tiefer. Der Kopf ist kühl, neben deinen Ohren plätschert es.
Nach dieser Pause sind deine Bewegungen sparsam und leise geworden. Du bist in deinem Element. Deine Augen liegen auf Höhe des Wasserspiegels, manchmal tauchst du auf, um Luft zu holen. Ein großer Fisch springt einen Meter vor dir, dann gleitet er an deinem Bein vorbei in die Tiefe.
Haubentauchervater und Haubentaucherkind umkreisen dich. Das Kind kann noch nicht tauchen, ist aber schon zu groß, um auf den Flügeln des Vaters zu reiten. Ängstlich und neugierig piepend kommt es näher. Der Vater putzt sich desinteressiert. Du bist keine Gefahr.
Du hast die Uhr vergessen. Zeit ist nicht wichtig. Du kehrst erst um, als du das Ende des Sees erreichst. Verwandelst dich in ein stromlinienförmiges Tier, das sich stoisch durch das Wasser schiebt. Schneller und schneller, denn es wird kälter und kälter.
An Land fühlst du dich amputiert. Es ist warm, ja. aber Laufen ist eine steife, abgehackte Bewegung. Mit jedem Schritt stößt du wieder an deine Grenzen.
Du fährst schnell zurück zu HeMan, um ihm etwas von der Kühle deines Fleischs zu geben und leckst ihm die Schweißtropfen von der Brust.
Die Uhr im Auto sagt dir: 1 Eine Stunde, zehn Minuten.
Das Leben ist derzeit so schön, daß es nur noch abwärts gehen kann.
Was kein Grund dafür darstellt auch nur eine Minute darüber nach zu denken. Genießen heißt das Zauberwort, zumindest halt so gut es geht ;-)
nä, das bleibt so. gefälligst!