Die Firmenadressen durchwühlend wie ein Trüffelschwein muß ich feststellen, daß die Konzentrations- und Schrumpfungsprozesse in der Medienbranche spürbar sind. Abgesehen von der Generation, die im Namen des Jugendwahns schon um die Jahrtausendwende aus dem Markt flog (und im Internet kaum vorkam), kommen jetzt Leute dazu, die im Grunde genommen noch zu jung sind.
Ihre Spuren verlieren sich. Plötzlich sind die letzten Fundstellen 2-3 Jahre alt. Dann tauchen als Dozenten auf, dann als Consulter, dann gar nicht mehr.
Oder die Ausgebrannten. Oft jünger als ich. Hier eine Förderung, dort ein Projekt, da ein Leitungsjob, über Jahre. Und dann nichts mehr. Nicht einmal eine Erfolgsmeldung für ein Literaturstipendium. Auch nicht in anderen Städten. Schreiben die jetzt alle unter Pseudonym?
In Google nicht gefunden zu werden, gleicht einer Todeserklärung.
Mich gibt es Gott sei Dank noch.