Tag des wunden Seelchens. Obwohl sich das garnicht so anließ.
Es war wunderbar kühl, ich sortierte noch etwas den Schreibtisch um und brachte einige Post auf den Weg.
Dann, nach einer Beratungsstunde, die ein altes Thema auf den Tisch brachte, das ich kurz mit „auf andere zugehen“ umschreiben möchte, meldete sich das Seelchen.
Ich mag nicht, jammerte es. Mir passte das gar nicht, denn für heute war der Umzug des Schreibtisches samt Technik und der Aktenordner ins Nestchen geplant. Es ist schließlich fertig. Meine letzten Arbeiten zogen sich wie Kaugummi. Das Seelchen vibrierte.
Ich lenkte ein. Ok. verschieben wir den Umzug um zwei Tage. Heute ist Seelchenmassage angesagt.
Nur das Notwendigste arbeiten, Krimi lesen, beim Vietnamesen ganz allein in einer Ecke mit Buch auf dem Tisch essen, viel schlafen.
Und das war der Rest-Tag. Kuscheldecke, 30er-Jahre-Krimi, „Mord mit Aussicht“, Special Service beim vietnamesischen Wirt, der mir nach dem Essen noch einen Apfeldrink mixte. Brav ging ich danach noch über die Straße zum Italiener, wo sich HeMan das Fußballspiel mit Freunden anschaute und trank ein Glas Wein mit, aber ich fühlte mich deplatziert. Zu viele Leute, die durcheinanderredeten, der brüllende Lautsprecher vor der Leinwand, schlechte Laune, die durch den Raum waberte. Ich verabschiedete mich schnell.