So, jetzt habe ich dann auch endlich geschafft, das richtige Datum einzusetzen, mit Jahreszahl und allem pipapo.
Der gestrige Tag war ein Grummeltag, ich war unentspannt und nölig. Es fing ganz nett an, mit Joghurt mit Bergpfirsich und Banane, dazu Online-Zeitungsschau und Twitter nachlesen. Liisa hat Primavera interviewt. Das freut mich doch sehr.
Dann klappte ich meinen Mailaccount auf. Der Co-Autor hatte mein einseitiges, vorwiegend aus „hochdynamischen“ Substantivierungen bestehendes Paper in einen anderthalbseitigen Wortsee verwandelt und wir sind immer noch jenseits von fertig damit. Das hat so ein bisschen was von zwei Einäugigen, die versuchen, zusammen ordentlich zu sehen. Gnaaa…
Aber so schlimm isses nicht, bei mir ist es immer mit mieser Laune verbunden, in Neuland rumzustiefeln und das ist Neuland.
Dann ein Telefonat mit einer Frau, die am nächsten Tag ein Jobinterview per Skype hat und sich unsicher war, ob sie richtig vorbereitet ist, wir schraubten noch etwas am verlangen Roleplay – aber im Wesentlichen ging es um Weglassen und Authentisch sein. Eine Stunde Pixel schubsen, danach Hausarbeit. Zwei Patchworkkissen, die ich am Wochenende verschenken will und noch aus Einzelteilen bestehen, sahen mich derweil vorwurfsvoll vom Nähtisch aus an.
Nach dem Mittagskäsebrot hatte ich das dringende Bedürfnis, mich eine halbe Stunde hinzulegen. Da es bei mir derzeit wirklich wild zugeht (klar, kein Vergleich zu früher), legte ich Festnetz- und Funktelefon am besten gleich neben mich. Eine halbe Stunde Siesta ist die Garantie, dass es klingelt und es war so. Der Co-Autor wollte sich noch mal mit mir besprechen und Primaveras Computer lag in den letzten Zügen und ich wagte vorsichtig eine Ferndiagnose.
Zu allem Überfluss erinnerte mich mein Körper nach einem viertel Jahr Ruhe daran, dass ich mal einen Zyklus hatte. Das ficht mich 10 Jahre nach der Total-OP ja kaum an, war aber wohl der Grund für meine Gereiztheit.
Als der Graf nach Hause kam, ging ich in die Küche. Buletten, Süßkartoffelbrei und Blumenkohl standen auf dem Plan. Derzeit habe ich mit den mehlig kochenden Kartoffeln ein Problem, sie werden wässrig, egal was ich tue. Sie verändern die Konsistenz ruckzuck von hart zu zerfallen und wollen nicht richtig abdampfen vor dem Stampfen.
Mitten im Kartoffelkochen klingelte Primavera noch mal an. Sie stünde im Elektromarkt vor einem 17“-Laptop, was ich ihr dazu sagen könne. Graf und ich sagten unisono: „Warum 17“, das ist tierisch unpraktisch!“ Sie hatte dafür gute Gründe und nahm ihn erstmal mit, um ihn zu testen, da auf dem Land ist man ohne Internet vollkommen aufgeschmissen.
Das Essen war wie erwartet. Der Kartoffelbrei wässrige Pampe, der Blumenkohl sehr gut und die Buletten ok. Dass ich alles auch noch fettsparend zubereitete, tat das seine zum suboptimalen Geschmackserlebnis. Mit einem Schuss fetter Sahne kann man eine Menge retten.
Nach dem Essen beseitigte ich das Küchenchaos (ich träume ja von dem Tag, wo beim Servieren des Essens die Küche aufgeräumt ist, es soll Leute geben, die können das) und rief Primavera noch mal an. Der Laptop ist ja gemessen am vorherigen Equipment völlig ok. Aber der Graf hatte ein paar Bemerkungen zum wenig gängigen Format. Das zieht nämlich Konsequenzen nach sich: Schwierig zu besorgende Ersatzteile (stimmt, bei meinem großen Vaio dauerte die Lieferung eines Ersatzteils 10 Wochen), Grafik, die mehr Leistung bringen muss, Lüftung, die ggf. nicht optimal ist und ein in die Breite gegangenes Keyboard, das zumindest für ihn dann nicht mehr für lange Texte funktionierte.
Irgendwie war es mit all den Dingen dann schon 21 Uhr. Ich setzte mich nur noch ruhig in die Sofaecke an der Lampe und strickte an der Socke weiter. Das ist so entspannend.