Das ist er, der letzte Tag des Jahres. Mit lange schlafen, Fellpflege, rumdallern und alles fürs Raclette zusammenpacken. Eigentlich wollten wir hier zu zweit sitzen, die Freunde im Dorf hatten anderes vor und dann sagten bei der Nachbarin hinten im Park die Gäste ab und wir ziehen nun mit Zubehör nach hinten, weil es ihre Hunde da ruhiger haben. (Ich danke meinem Vergangenheits-Ich, das vor drei Jahren ein Vierpersonen-Raclette gekauft hatte statt der Miniausführung.)
Unsere Hühner- und Garten-Nachbarn werden wieder bis in den frühen Morgen die Tonspur der Schlachten des letzten Weltkriegs nachempfinden, sie haben sich heute Nachmittag schon mal warmgeballert.
Ein Jahr geht zu Ende, das ich so nicht noch mal erleben möchte. Weniger in Katastrophen als in mentaler und körperlicher Verfassung. Vielleicht ist es auch eine Frage des Erwartungsmanagements. Manchmal muß man alles wieder aneinander anpassen. Die Realität und die Erwartungen.
Hier wird sich etwas ändern. Ich habe vor 5 Jahren mit Tagebuchbloggen begonnen und nicht geglaubt, daß ich das auch nur ein viertel Jahr durchhalte. Es ist ein wichtiger Erinnerungsspeicher für mich, was Arbeit, Verfassung, Wetter und Ereignisse angeht. Aber es ist eben auch öffentlich und erlaubt mir nur öffentlichkeitstaugliche Notizen. Außerdem kommt beim einfachen wertungsfreien Aufschreiben, was war (beim Start eine wichtige Übung für mich, um vom ständigen Gelaber über Themen, von denen ich mehr oder weniger verstehe, wegzukommen) die reflektierende Ebene zu kurz. Ich greife kurz vor dem Schlafengehen zum iPad, schreibe ein paar Sätze, vergesse dabei vieles und das wars. Die reflektierende Ebene kommt zu kurz und ich merke es beim Denken, daß ich keinen Langtext mehr schreibe. Da rostet etwas ein.
Ich wollte schon vor einem Jahr wieder in den anderen Modus springen, habe aber entschieden, noch ein Jahr weiterzumachen. Ich hatte im November 2023 mein 20jähriges Bloggerinnenjubiläum und ein Viertel davon fand mit täglichen Notizen statt, das ist rund.
Also, es geht weiter, aber seltener. Mal sehen, wie es sich anfühlt.
Oh, nein. Bitte nicht weniger schreiben. Deine Beiträge sind so bereichernd, erheiternd, nachdenklich machend – alles zugleich. Sie sind so gut, und ich bin dankbar dafür. Weniger halte ich nicht aus.
Viele Grüße von Lars
Danke, es freut mich ja, wenn ich Menschen mit meinen Notizen interessiere. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es aushalte, nichts aufzuschreiben.
Ach schade. Das morgendliche Schauen, wie geht‘s im Osten, fällt weg. Da bleibt nur noch der Süden. Ich vermisse Sie. Herzliche Grüße, Ulrike aus NRW.
Bislang hältst du das ja ganz gut aus
Nein, es ist ein Leid. Ich weine innerlich jeden Tag, wenn die Mailbox leer bleibt. Es fehlt etwas. Und die Instagram Post vom Grafen sind schön, reichen aber einfach nicht.
Grüße von Lars, der traurig ist.
Ich halte es gar nicht gut aus.
Vielleicht ist einen Petition sinnvoll?
Die Texte fehlen mir sehr. Ich mochte, dass das eher ein erzählendes Blog ist, eines das eher nach dem Leitspruch „blog like nobody’s reading“ funktioniert. Hier werden keine Reden gehalten, es gibt keine direkte Ansprache ans Publikum, es wird niemand belehrt, dagegen feine Innerlichkeit und man darf leise mitlesen. Ich hoffe es ist alles gut und wünsche das Beste!
da schließe ich mich an…ich vermisse das abendliche lesen deines Blogs, vielleicht einmal die Woche? Immer sonntags abends oder so?