30.8. 10

Ich würde mir ja wieder mal ein paar langweilige Tage wünschen.
Dieser Montag nun war der große Tag meiner Autorückgabe. Mein freundlich-protziger Panzer war mir im letzten Jahr doch eine ziemliche Last geworden. Obwohl ich ihn nach wie vor mochte, er war einfach ein gutes Stück Technik.
auto
Ich schwankte in den letzten Wochen immer wieder zwischen dem Gefühl, mich von dem Auto längst verabschiedet zu haben und dem Drang, noch mal richtig Stoff zu geben.
Nun wars also vorbei. Ich saß beim Händler und die Wertschätzungsfredis diskutierten ewig. Ich ging sogar zwischendurch mal zum Mittagessen und zu einem Termin. Nach meiner Rückkehr meinte der Verkäufer: Ich hole nur noch die Unterlagen! und verschwand eine weitere halbe Stunde.
Was mich in Habacht-Stellung gehen ließ. Wenn ich jetzt eine exorbitante Rechnung auf den Tisch bekäme, hätten sie ein Rendezvous mit meinem Anwalt gewonnen.
Aber es blieb alles beim Alten. Der Schaden vom umgefallenen Verkehrsschild war ohnehin ein Versicherungsfall. Im Gehen stellte ich mir vor, was für eine Möhre ich irgendwann im nächsten Jahr fahren würde. (Der 18 Jahre alte Mazda 121, den ich meiner Tochter für 600 Steine gekauft hatte, tat es auch ein Jahr lang.)
Aber nun erst mal: keine Parkplatzsuche, kein Fluchen über angedetschten Lack, keine Taxikosten im Winter um das Auto zu schonen. Dafür nun das Roulette des öffentliche Nahverkehrs und die ungewollte Nähe von Menschen.
Den Nachmittag und Abend verbrachte ich sehr ruhig. Der Rest der Woche würde rasant genug sein. Und manchmal ist es verdammt komfortabel, 180 cm Bett für sich zu haben.

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12 Gedanken zu „30.8. 10

  1. der flitzer…
    und seelenweide das blog.
    lese immer alles ungeduldig nach…. weil ich es so wunderbar finde, einfach mal ein gutes altes tagebuch zu lesen… vielmehr so eine art rundbrief zum weltbewegenden thema „was ich tu und wie’s mir geht“…
    ganz wunderbar!

  2. REPLY:
    das komische war, daß sich der spaß in grenzen hielt. was aber weniger am auto als an mir lag. in diesen 3 jahren war alles recht pressierlich.

  3. REPLY:
    ach schade, freitag kann ich nicht! aber beim nächsten termin gerne wieder!

  4. REPLY:
    ich war mal mit so einem querlieger verheiratet. den konnte ich manchmal morgens am fußende suchen, nachdem er mir die nacht über großzügig die ausgebreiteten arme ins gesicht gehauen hat.

  5. Ist es nicht seltsam? Sobald man den Führerschein nicht mehr so dringend braucht, besteht kaum noch Gefahr, dass er einem genommen wird.

  6. wow, was für ein schönes auto. (und der lack … *hach*)
    ja, das mit der trennung ist bittersüß – einerseits freie finanzen und n sack sorgen weniger, andererseits öpnv und viel nähe zu fremden menschen und im winter statt taxikosten blaugefrorene nase beim warten auf die ausgefallene bahn/u-bahn/whatever …
    mir blüht das im frühjahr (zu meinem geburtstag, wie passend …), und ich muss mich dann sofort um ein neues gefährt kümmern, wenn ich aufs dorf zur arbeit kommen will.
    ich glaube einfach nicht, dass leasingfirmen über preise mit sich reden lassen. schade.

    180 cm bett? die länge oder die breite? ;o))

    bin übrigens am fr wieder in berlin, sag bescheid, falls mittagessen / kaffee gewünscht + terminlich machbar sind. (mein termin endet ca. 13:30).

    ganz liebe grüße aus der ossiländischen brovinnds!

  7. (ps, damit das nicht falsch ankommt: 180 cm zum quer drin schlafen :o) was ich – sehr zum leidwesen eventueller bett-teiler – eben zu gern mache.)

  8. REPLY:
    achja, das dolle ding… kam ja nur in den genuß, damit mit einkaufen zu fahren, aber – nu isser weg. hauptsache, sie ham viel spaß damit gehabt!

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