Noch so ein Tag, der naß ist, zu wenige Stunden hat und schnell um ist.
Als ich gegen 6 Uhr aufwachte, fiel mir nach etwas rumliegen ein, daß die Wäsche für das Gästezimmer nicht so schnell fertig ist, als daß sie die Putzfrau aufziehen könnte. Normalerweise stecke ich sie sofort nachdem sie abgezogen ist in die Waschmaschine. Aber da waren die letzten staubenden Arbeiten im Raum neben der Waschmaschine, zusätzlich erst einmal Wäsche für Berlin, die zu erledigen war und es regnete. Was hieß, eine Garnitur Wäsche plus Handtücher dauert mit Waschen und Trocknen 6 Stunden. Wenn nicht, wie am Vortag passiert, sich die Wäsche zusammenpappt („Wäschering“ nennt das der Hersteller der Maschine) und das Paket nur an der Oberfläche trockengepustet wird, dann verlängert sich die Sache noch. Zudem hatte ich unsere verstaubten Arbeitssachen nass in der Maschine, die ich am Abend vorher vorgespült hatte.
Ich stand auf und startete das Waschprogramm für die Arbeitssachen, um noch mal schlafen zu gehen und nach dem Aufstehen die Bettwäsche zu erledigen.
Natürlich schlief ich noch mal richtig fest ein und wachte spät auf.
Wir frühstückten und besprachen den Tag. Wir würden in die Mansarde mit dem Himmelbett ziehen und das Zimmer auf der Nordseite, in dem wir bisher geschlafen hatten, für den Besuch herrichten, der am Montag kommen wollte.
Was hieß, endlich mal unsere Kleidung sortieren und verstauen, bisher hatten wir Unterbettkommoden, die zumindest in meinem Fall hoffnungslos überquollen. Dann Putzen. Wir fielen seit dem Frühling nur nachts ins Bett. Der Zustand der Gardinen, Fensterbretter und Wollmausbiotope war uns egal.
Neben den Gardinen (alte Überschlaglaken mit Spitzenkante) bügelte ich Bettwäsche, die völlig verknautscht aus dem Trockner kam.
Mit allem Drumherum war ich pünktlich zu Mitternacht fertig.
(Ich hatte die hirnverbrannte Idee, daß ich, nachdem ich oben fertig war, noch kurzerhand im Bad im Erdgeschoss die Tapete über dem Fliesensockel abreiße, damit mit staubigen Arbeiten für allemal Schluß ist, denn sogar an der Decke klebte der Dreck. Aber das hätte eine Nachtschicht bedeutet. Gott sei Dank ging dasLicht in dem Raum nicht an. Auch das mußte mit dem Staub zu tun haben. Außerdem merkte ich nach kurzen Test, daß sich die Tapete – dank Latexfarbe – doch nicht so gut ablösen ließ, wie ich hoffte.)
Der Graf hatte andere Sachen gemacht, die ihn schon am Nachmittag auf dem Zahnfleisch gehen ließen. Wir brauche nächste Woche mal einen Tag Pause.
So, jetzt geht es ins Bett.