Was für ein Tag. Ich wachte im Morgengrauen aus einem heftigen Traum auf, wie so oft in der letzten Zeit. In diesen Träumen begegnen mir viele Menschen aus der jüngeren Vergangenheit, mit denen ich noch ein paar Sachen zu klären habe. Aber statt sie im Traum vor die Tür zu bitten, um ihnen gepflegt aufs Maul zu hauen, führe ich endlose Gespräche mit ihnen und freue mich, sie zu sehen. Das verunsichert mich wiederum, wenn ich erwacht bin. Ich lag eine Weile rum und mein Seelchen flatterte und dann schlief ich wieder ein.
Beim Aufstehen war Ausnahmezustand. Der Kaffee war alle. Ich ging mit dem Grafen nach unten und aus „wir trinken mal eben einen Kaffee“ wurde ein Gang durch Mitte, weil das Wetter so herrlich war. Nun ist das ja eine gräfliche Leidenschaft, das Flanieren durch die Mitte. Für mich ist es eher komisch, kein Schreibtisch, keine Morgenruhe, kein langsames Hochfahren der Lebensfunktionen. Und dazu noch diese ungeheure Wärme und Sonne, noch mal über 20 Grad.
Nach zwei Stunden Flanieren war ich platt wie eine Flunder, meine Füße kochten und ich wollte nur noch nach Hause. So kühlte ich mich wieder runter um dann noch etwas zu arbeiten. Aber das komische Flattern unter dem Herzen blieb. Muss der Wetterwechsel gewesen sein.