Oma wäre heute 98 Jahre alt geworden. Und ich hatte nicht mal Zeit für ein Glas Rotkäppchen halbtrocken. Wir fuhren sehr früh nach Kiel und bauten dort einen halben Tag lang eine Küche ab. Dann verstauten wir sie so im Transporter, daß wirklich nichts durcheinanderrutschte. Küchen werden hier immer sorgfältig Schraube für Schraube und Brett für Brett abgebaut. Dann kochte ich noch einen Nudelauflauf vor, denn morgen geht es weiter mit der Logistik. Alles noch erledigen, bevor es den Winter über in Klausur geht. Das steht irgendwie schon als Ankündigung am Horizont.
Übrigens, als ich nach dem Abbau der Küche in den Drogeriemarkt ging, um für uns Feuchttücher zu kaufen, weil wir fürchterlich dreckige Hände hatten und noch etwas essen wollten, taumelte ich hungrig mit unscharfem Blick durch einen riesigen Laden mit endlos langen Regalreihen. Es standen dort Weihnachtsmänner, Nikoläuse, Weihnachtskugeln und Schneemänner aus Schokolade, Zimtsterne, Lebkuchen, Marzipanbrote, alles was das Herz begehrt.
Vor einem Regal blieb ich stehen. Das war es, das wollte ich, das sah wirklich lecker aus. Ich fokussierte meine Augen und erkannte: es waren Hundeleckerli. Schweineohren, Kauknochen und solche Sachen.
Ich war wirklich hungrig.