Auch heute sparte man draußen wieder an Tageslicht.
Trotzdem leuchtete der Tag, denn es kam Post von Menschen aus dem Internet. Ein Brief aus Greifswald und ein Päckchen aus dem Brandenburgischen.
Ich freute mich sehr, es ist so schön, be-dacht zu werden. (Und wir haben dieses Jahr nicht einmal Nüsse.)
Wir räumten wieder und stellten im Herrenzimmer eine kleine,üppige Gründerzeitkredenz statt des schlanken Lambert-Sekretärs auf, aber wir waren uns beide einig, daß das Möbel nicht schwarz bleiben sollte.
Dann war bei mir Flasche leer und der Graf fuhr nach Rostock, Fußbodenbelag abholen. Auf dem Rückweg holte er in drei Dörfer weiter eine frisch geschlachtete Ente ab, die ich in der Kühltruhe schlafen legte.
Das wars dann auch schon, ich strickte weiter am Parallelprojekt, ein Rheinlust-Tuch, weil ich meines dem Kind gegeben hatte. Die Stricknadeln für den nächsten Pullover kommen erst kurz vor Weihnachten an. Ich habe aus Omas Nachlass Dutzende Nadeln, aber auch sie hat selten mitteldicke Wolle verstrickt, es gibt nur dünne und sehr dicke Nadeln.
Abends gab es noch einen sehr alten WDR-Tatort Drei Schlingen. Sehr gut. Mit Anklängen an französische Kriminalfilme der 60er und einer völlig absurden Damencatch-Slapstick-Szene mit Vico Torriani.