Die Nacht war etwas unruhig, ich stand alle Stunde auf, um Holz nachzulegen, damit es wieder wärmer im Wohnraum wird.
Morgens begrüßte mich auch der Kater. Die Katzenmuddi aus dem Nachbarhaus, die die beiden immer sehr lieb versorgt, hat sie kugelrund gefüttert. Die Katzen lieben sie.
Dann packte ich die geheimnisvollen Kisten aus und bewunderte manieristische Blumenbuketts, vor ca. 90 Jahren handgemalt. Peak Porzellanrausch.
Der Graf machte einen langen Spaziergang, ich krawanzte in Haus und Hof herum.
Als ich Wasser aus der Regentonne holte, saß Mimi zitternd mit gesträubtem Schwanz an der Ecke des kleinen Hauses und starrte in den Hof. Ich vermutete einen der Nachbarkater, vor denen sie Angst hat und fand einen toten Fuchs.
Ein schönes, großes Tier, ohne sichtbare Verletzungen oder Krankheitszeichen. Nur am Schwanz fehlten ihm auf 10 Zentimeter Länge Haare. Vielleicht war er angefahren worden, es wurde schon öfter ein Fuchs auf der Dorfstraße gesichtet. Er lag wahrscheinlich schon ein paar Tage während der Frostperiode dort.
Der Graf meinte, es wäre besser, wenn er an der Trebel beerdigt würde, damit nicht irgendwelche Tiere ihn hier wieder ausgraben. Was ich tat. Armes Füchslein.
Als es dämmerte, holte ich den Grafen aus Tribsees ab, er war die Trebel entlang gelaufen.
Der Rest des Abends waren Wahlnachrichten.
Meine 50 Cent: Die Verluste der SPD sind Ergebnis der grünen Politik. Vor allem der symbolhaften neuerlichen Sperrung der Friedrichstraße, vielleicht fällt auch im weiteren Sinne die Billigung der Aktionen der Letzten Generation darunter. Was bei den eigenen Wählern punktet, zeigt Reaktionen bei Menschen, die die Grünen sowieso niemals wählen würden. Die lehnen dann diese Koalition ab, indem sie CDU wählen.
Mitgefangen, mitgehangen. Ändert aber an der Koalition und an der Regierung wahrscheinlich nichts.
Wie man Politik für eine Bevölkerung machen kann, die ihren Unwillen per Wahlschein erklärt hat, das wird sich zeigen.
Berlin besteht nicht nur aus den Menschen, die innerhalb der Ringbahn wohnen.