Lächerlich, wieviel Vorbereitungszeit ich in diese Geschichte gesteckt habe, aber am Abend war es so weit. Miz Kitty’s erste Powerpointpräsentation. (das gab noch nicht, als ich studierte)
Der Graf hatte mir ohnehin alles perfekt formatiert und gestaltet und eine Stunde vor Beginn war ich ruhig. Wenn die Jahre am Theater was gebracht haben, dann die Erkenntnis, dass kurz vor der Bühne paniken, schlottern und schwitzen auch nichts mehr hilft. Das ist der Tunnel, durch den man durch muss und alles weitere Zappeln lässt einen festklemmen.
„Wir waren jung und brauchten das Geld. Berufsbiografien kreativer Freiberufler – Chancen und Risiken“ hieß das Thema und Gastgeber war die Allianz deutscher Designer. Ich glaube, ich habe mich ganz wacker geschlagen in dieser Stunde. Zumindest gebe ich mir gute Haltungsnoten, inhaltlich war ich zumindest noch nicht ganz zufrieden, ein paar Sachen hätten besser auf den Punkt gekonnt.
(Oder wie ein Mann an dieser Stelle sagen würde: „War allet cool und ein super Erfolg.“)
Eine Wiederholung ist an anderer Stelle, bei einem anderen Berufsverband, diesmal auf einem Kongress, bereits angedacht, mal schauen. – Und wer sonst noch Bedarf hat, bitte melden.
Abends im Bett sichtete ich die Meldungen von der Buchmesse. Es scheint voran zu gehen mit den eBooks, vor allem mit denen, die kein Papier mehr brauchen.
Ich habe es schon fast vergessen, dass ich Babeltext vor dreieinhalb Jahren als eBook-Verlag gegründet hatte. Ich wollte explizit Non-Print machen und dabei schauen, was das Medium verändert. Ich kann mich noch an die Unterhaltung mit der schreibenden Freundin erinnern, die entsetzt war: „Wie? Nicht gedruckt? Das geht doch nicht!“ Da gab es das Interesse der Wirtschaftsförderung des Berliner Senats, ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit Texttunes, damals noch Startup, die mittlerweile an Thalia verkauft haben und dann wurde ich krank.
So ist das Leben. Aber mir sagte mal ein alter Herr, man solle nur das machen wovon man Ahnung hat. Deshalb mache ich jetzt das, wovon ich Ahnung habe.