Ein etwas durcheinanderer Tag. Erst fing er ganz langsam an. Ich ging morgens durch den Park, um Mimi zu rufen und freute mich an der feuchten, kalten und klaren Luft und dem Laubrascheln.
Nach dem Frühstück ging ich raus, um etwas Laub zu harken, bevor wir nach Berlin losfahren wollten. Die Nachbarn kamen und wir plauderten ein bißchen. Beim Thema „Mimi verkriecht sich immer bei den Nachbarn hinten im Park“ erzählten sie mir, daß der Mann des Paares kürzlich gestorben sei. Das gab mir einen Ruck. Letzte Woche redeten wir erst darüber, daß wir die beiden seit dem Sommer nicht gesprochen hätten und wir vorbeigehen sollten, um sie auf einen Adventstee einzuladen.
Wir gingen sofort hinüber und kondolierten. Es ist traurig, wir mochten ihn beide sehr. Er hatte sich von seinem Sturz im Winter im Sommer so gut erholt und wir sahen ihn immer nur in voller Fahrt auf Elektrorad, Traktor oder im VW-Bus an uns vorbeisausen.
Wir konnten nicht lange bleiben, weil wir in Oranienburg verabredet waren. Die Fahrt nach Berlin zog sich, weil Einfahrtsstraßen gesperrt waren. Wir holten das zweite Adventsbrett aus der Wohnung, schauten in den Briefkasten und fuhren weiter nach Oranienburg, um es dort zu übergeben. Das Enkelkind hatte bitterlich geweint, als sie erfuhr, daß sie ins Bett sollte, ohne uns zu sehen, weil wir uns verspäten. Sie durfte aufbleiben und sie bekam auf dem Sofa noch eine Gutenacht-Geschichte vorgelesen.
Dann ging es durch finsterste Nacht zurück.
Mimi ist übrigens immer noch nicht aufgetaucht. Hinten im Park waren Gartenhelfer, vielleicht ist sie in einen Schuppen gewuselt und wurde eingeschlossen. Ich muß sie morgen suchen gehen.