Das mit der deutschen Einheit ist seit ein paar Jahren kein Thema mehr für mich. Seit ich nicht mehr dauerhaft in Berlin bin und die blass gewordenen Narben der Mauer vor Augen habe? Vielleicht.
Jetzt ist alles eins. Wenn es jetzt heißt: Aber die da sind anders. Ja. Isso. Damit müssen wir leben.
Es ist gut, daß es so gekommen ist. Alles andere ist Prozeß: Aushandlung und Aushalten, Ärger und Freude, Vorteile und Nachteile, Handeln und Nachwirkung.
Wenn sich die Zeit knirschend wendet ist es ok, sich zu beschweren, daß es grade so nicht hätte kommen sollen, nur zu ändern ist es nicht mehr.
Für mich hat sich alles zum Besseren gewendet und ohne die deutsche Einheit wären der Graf und ich nicht verheiratet.
Das war etwas, das wir heute feierten.
Hier war es heute noch immer angenehm warm, aber beim Frühstück draußen hatte ich die Befürchtung, mir hebt gleich im Sturm die Kaffeetasse ab.
Ich hängte Wäsche auf und sammelte die wenigen Nüsse, die es dieses Jahr gibt, Ich hoffe, es wird überhaupt ein Korb voll.
Als Zeug anfing herumzufliegen, ging ich ins Haus und bald auch für eine Siesta ins Bett. Das Wetter schlug mir auf den Kreislauf.
Abends gab es Sahneschnitzelchen aus dem Frost für den Grafen. Ich machte mir daraus ein Geschnetzeltes mit Bandnudeln.
Dann stricken und morgen fängt die Woche richtig an.