Heute gehts wieder.
Es war in den letzten Wochen ein schleichender Prozeß. Ich hatte bereits Vorkehrungen gegen die (komischerweise vorausgeahnte) Wintertrübnis getroffen: jeden Tag mindestens eine Stunde draußen arbeiten, zu konstanter Zeit ins Bett, morgens nicht noch mal rumdrehen. Das Wetter war gnädig warm, die Aufstehzeit durch den Hunger der Katzen vorgeschrieben, aber trotzdem bewegte ich mich durch die Winterzeit wie über einen Sumpf. Nur nicht anhalten, nicht nach unten sehen, immer gleich große Schritte, nicht hetzen, nicht stolpern. Und trotzdem saugte es die Füße immer mal an und ich sah in tiefe Schwärze.
Vergeßlich, ungesellig, wenig belastbar, zu spät müde, große Mühsal, morgens hochzukommen.
Wird wieder. Aber es ist gerade schwierig, das Berlin-Drama auszublenden, das noch dazu viel Kraft wegsaugt. Außerdem sehen die Schilddrüsenwerte nicht gut aus, zu niedrig. Die brauchen eine Weile, um wieder ins Lot zu kommen.
Heute war es frühlingshaft. Die ersten Käfer waren unterwegs und die Krokusse zogen den Schneeglöckchen nach. Überall sprießen Veilchenblätter, es wird im März Veilchenteppiche geben. Ich harkte Laub und räumte in der Küche.
Die Wildkamera war gekommen und ich versuchte, sie einzurichten. Es war aber nirgends zu lesen, dass Akkus und Speicherkarte nicht dabei waren. Als der Graf abends aus Berlin eine Speicherkarte mitbrachte, versuchte ich mein Glück erst mit passenden Batterien, dann mit einem Netzteil. Bei Batterien startete sie garnicht (wahrscheinlich zu schwach), beim Netzteil spratzelte es gefährlich im Gerät. Da muss wohl irgendwo der Wurm drin sein.
/me hinterlässt etwas virtuelle schokolade.
Danke, das ist gut!