2/7/13 Tagebuchbloggen

Da habe ich doch im Titel des Blogposts von gestern die Monatszahl falsch geschrieben. Wir haben schon Juli. Die Zeit rast. Gerade war noch Silvester. edit: und das Jahr 2014 haben wir auch schon. Ich Idiot.
Gestern habe ich meine Hälfte eines bis zum Wochenende einzureichenden Konzepts fertig geschrieben und das Dokument „Bullshit-Bingo“ genannt. Auf Ausschreibungen muss man halt als Echo antworten, damit sich der Ausschreibende gemeint fühlt.

In meinem Leben ist es grade wie immer: Ich muss aufpassen, was ich mir wünsche, damit ich mich nicht ver-wünsche. Ich wünsche mir die und die Beschäftigung, weil ich sie am besten kann und denke mir: Eigentlich wäre es schick, wenn ich das so und so tun könnte … und plötzlich: Die Tür springt krachend auf und ein Haufen Angebote quellen hinein. Die eine Hälfte von Kitty krempelt freudig die Ärmel auf, die andere Hälfte hockt schlotternd unterm Tisch und sagt: „Au weia, das schaffen wir nie, das wird wie früher!“
Dann muss ich mich immer daran erinnern, was mir der Unternehmensberater in schwärzesten Zeiten zum Abschied auf den Weg gab: „Lernen Sie endlich, Ihre Arbeit exakt zu planen.“ Damals dachte ich nur „Gnagnagna…, das geht doch gar nicht!“
Er hatte recht, sage ich jetzt mit 3 Jahren Distanz, auch weil ich mir nun eine Arbeit gesucht habe, die tatsächlich planbar ist. Meistens jedenfalls.

Nachtrag zum gestrigen Thema „Unternehmerpersönlichkeit“. Es geht nicht nur mir so. Es scheinen viele New-Economy-geschädigt zu sein. Die Kaltmamsell schreibt über die Generalversammlung des Kartoffelkombinats und ist froh über eine bedächtige, geerdete Führung der Geschäfte. Stefanie Bilen beschäftigt ebenfalls sich in einem kurzen Artikel im deutschen Wallstreet Journal mit den Business-Heizlüftern. (Wobei das eine Binsenweisheit ist, natürlich muss man die Blender von den Leuten, die wirklich was können unterscheiden lernen. Die Frage ist, wo hört klappern, das zum Handwerk gehört, auf und wo fängt blenden an?)
Daher wehrt sich auch alles in mir, wenn Carreer-Center von einigen Hochschulen glauben, sie könnten ihren Studenten schnelle und allgemein gültige Patenrezepte für Erfolg mit auf den Weg geben. Erfolg ist individuell, braucht seine Zeit und ist, wenn er nur oberflächlich hergestellt ist, nichts für die Ewigkeit.

Aber weiter mit gestern. Nachdem ich den Text auf den Weg gebracht hatte, damit der Koautor drin rumschreibt, sattelte ich das Fahrrad und fuhr in des Kindes Garten. Auf dem Weg dort hin kaufte ich in einer Fleischerei etwas zum Grillen, denn der Graf wollte nachkommen. Dann wühlte ich mich unter brandenburgischen Sommerwolken durch die Beete. Da der Garten zwei Jahre sich selbst überlassen war, dauert es lange, bis man die Pflanzen gebändigt und sortiert hat, sie wuchern gerade mit Unkraut und Wildkraut lustig durcheinander. Die Kinder haben ihn erst im Mai übernommen, da ging Kahlschlag nicht mehr so richtig, da musste man erst mal warten, was wie blüht und blühende Pflanzen rausreißen geht ja gar nicht.
Wenn ich dann mal wieder riesige Schmetterlingsblütler- oder Topinamburdschungel rausgerauft habe, steht darunter garantiert eine beleidigte Rose oder Pfingstrose.
Ich machte ob des Umstandes, dass ich mich Ende Mai mal fies überarbeitet hatte, brav meine Pausen und strickte dabei an einer Socke.
Als der Graf kam, gab es Bratwurst und Grillspieß mit Kartoffel- und Krautsalat und nach sechs Uhr abends ging es retour. Der Graf mit der Straßenbahn (zu der man allerdings eine Viertelstunde läuft, die aber dann bis zu uns vor die Tür fährt), ich mit dem Rad.

Der Abend war kurz nach 2×9 km Radfahrt und 4 Stunden Gartenarbeit. Rums! -> Bett!

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2 Gedanken zu „2/7/13 Tagebuchbloggen

  1. Ähmmm *räusper* das steht (immer noch) die falsche Jahreszahl – aber verwirren Sie mich ruhig…..
    Ich beneide Sie gerade um die Gartenarbeit unter der Woche, leider hier im Moment nur am Wochenende möglich, aber dann wie doll und verrückt.

    • Ja, aber heute bin ich dann tatsächlich up to date :) ich wollte die Überschriften nicht ändern.
      Gartenarbeit in der Woche ist super, kostet aber Geld, das ich dann nicht verdiene. (Jetzt mal abseits von dem Fakt, daß meine Arbeitsfähigkeit noch immer nicht komplett wiederhergestellt ist.)
      Und ich will vermeiden, daß ich am Wochenende mit Kind und Freund rumhänge. Die sollen mal für sich sein, ich bin ja (noch) nicht die Oma mit den fehlenden Sozialkontakten. Da sie den Garten derzeit in der Woche nicht nutzen, kann man sich gut reinteilen und bedrängt sich nicht. Und der Graf wiederum hat am Wochenende Bepuschelungszeit.

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