Das kleine Kleid ist noch Teil der Sommerproduktion. Mal schnell vor dem Urlaub genäht und die Katastrophen die es dabei gab, sind hier beschrieben.
Der Schnitt ist eine verlängerte Tunika, bei der ich die Ärmel wegließ, ein Gratis-Download, den es in Burda 7/2008 gab. Am mageren Model sieht das so aus. Bei mir dann so:
Das Material ist dünner weißer Baumwollsatin vom Markt am Maybachufer, der seit Jahren in der Kiste lag. Ich habe das Kleid nach dem Nähen mit Simplicol Grau gefärbt, ein sehr schöner, leicht bläulicher Farbton.
An den Armlöchern habe ich Besätze angearbeitet und die Größe 44 an den Seiten je einen Zentimenter verbreitert. Den Formstreifen unter der Brust habe ich gedoppelt, mir gefiel nicht, dass die angereihten Nähte laut Anleitung innen frei lagen. Ansonsten habe ich wie immer französische Nähte gemacht.
Der Rücken war mit einem Gummizug versehen und saß für meine breiten Hüften nicht gut. Ich habe daher noch 10cm Stoff in die hintere Rockbahn eingesetzt und ein Bindeband in der Breite des Formstreifens angearbeitet. Ein paar Rückenabnäher im Oberteil wären nicht schlecht gewesen, aber da wäre ich nicht mehr reingekommen, denn zunächst hatte das Kleid keinen Reißverschluß an der Seite, den habe ich erst im Urlaub mit der Hand eingenäht, weil es allzu beschwerlich war, sich reinzuwinden.
Wenn man das Flickwerk vorn und hinten als Style ansieht, mag es gehen, so viel verschnitten wie hier hatte ich noch nie.
Aber ich trage das Kleid wirklich sehr gern wenn es warm ist und komplettiere es abends mit einer langen, zartrosa Kuschelstrickjacke. Ein bisschen prall sitzt es, aber das darf es, ich mag große Ausschnitte und mein ständiger Begleiter auch.
Den Schnitt werde ich auf jeden Fall noch einmal für ein Wintermodell verwenden, diesmal aber etwas bequemer.
Und hier geht es zu den anderen Damen.
Ich seh’s als style! Von der Farbe und der Stoffqualität bin ich ganz begeistert – dieses Glänzende und trotzdem leicht Knittrige. Und irgendwie wirkt das nachträglich Gefärbte anders, besser, als einfach nur ein Kleid aus einem grauen Stoff, zumindest bilde ich mir das ein.
Das mit dem Färben ist eine gute Beobachtung. Ich mache das oft, deshalb nähe ich auch nur mit reinem Baumwollgarn. Ich kann dann die Farben viel besser an meinen Typ anpassen und bin trotzdem beim Material frei in der Wahl. Das funktioniert natürlich nur bei Naturfasern.
Ich gehe nächste Woche mit meiner Tochter auf den Markt am Maybachufer und hoffe, dass ich eine ähnliche Qualität noch mal bekomme. Der kostete 3€ den Meter bei 1,40 Breite.
An DIR gefällt mir die Tunika 1000 mal besser, als an diesen Hungerhaken. Ganz ehrlich.
Auch in der aktuellen Burda haben die wieder so extrem dünne Mädels drin – weißt Du , mein Hund mag Knochen, aber in der Burda mag ich das echt nicht sehen.
So. Also, Deine Tunika ist toll geworden. Solche Oberteile finde ich immer ganz fummelig, aber Du hast das sehr sauber gearbeitet. Toll!
LG, Sandra
Genau das dachte ich auch. Jawohl! :-) Ein sehr schönes Dekollete
:)
Das Kleid steht dir super und die Farbe wirkt sehr edel. Und dein „Flickwerk“ ist als solches nicht gar nicht zu erkennen – wirklich clever gerettet, würde ich sagen!
Liebe Grüße
Constance
Oh danke!
schönes kleid! steht dir gut. und der farbton ist wunderbar. ich hab mit dem simplicol-grau auch gute erfahrungen gemacht – vor allem mit vorher schon zartblauen oder hellbraunen stoffen. das ergab allerlei hübsche mauscheltöne. (am besten sind die handtücher geworden: ein ganzer stapel von großmutters geblümten, getupften oder mit farbigen bordüren verunstaltete frotteetücher passen jetzt alle wunderbar zusammen in verschiedenen grautönen und -mustern.)