08.04. 2022

Es ist vollbracht. Die Abseite ist leer.
Der letzte Akt war die Sortierung meiner Schraubglassammlung. Ich habe mich sogar von ungefähr 50 Stück getrennt.
Seit ich vor Monaten im Scherz auf Twitter meinte, ich würde eine Selbsthilfegruppe für Leute aufmachen, die leere Schraubgläser in die Spülmaschine stellen und aufheben müssen, habe ich bemerkt, daß ich mit dieser Macke nicht allein bin. Das ist wirklich sehr tröstlich.
Nebenher habe ich viel Wäsche gewaschen, Der stürmische Wind ist schneller als ein Wäschetrockner und kostet nichts. Zur Zeit riecht die Wäsche wunderbar nach Frühling. Ich dachte immer, das ist ein Werbegag. Aber die Wäsche riecht wirklich anders als sonst.


Es ist Gott sei Dank nichts weggeflogen, aber einer der Bettbezüge hing zuletzt nur noch an zwei Klammern.
Abends strickte ich schnell an der Socke weiter. Ich will sie bald ans Kind weitergeben. (Im übrigen, seit ich kurze Nadeln benutze, bin ich schneller und habe mehr Spaß.)

Ein schöner Moment: Ich gehe noch mal raus zu den Katzen. Die Sonne geht gerade unter, der Wind hat aufgehört. Es ist diese unglaubliche Stille, die es nur auf dem Land gibt. Ganz hinten im Moor schreien die Kraniche.

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07.04. 2022

Lustiges Aprilwetter. Regen, Sprühregen, Hagel, Sonnenschein, Sturmböen, alles dabei. Aber es war nicht kalt.
Der Graf sägte in strahlendem Sonnenschein, ich räumte leise in mich reingrummelnd weiter die Abseite aus. Ich motivierte mich damit, daß ich, wenn ich fertig bin, auch raus gehen könnte. Als ich beschloss aufzuhören, war die Sonne weg. Aber: Ich muß morgen nur noch meine Schraubglassammlung minimieren, alles andere ist erledigt.
Abends kochte ich Linsen, Reis und Blumenkohl und das war sehr lecker.

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06.04. 2022

Das Wetter ist ok., wenn es nicht zu windig ist. Es war heute wärmer und gab ab und zu spritzigen Frühjahrsregen. Morgen soll es schon wieder Sturm geben.
Die Katzen hatten gute Laune, der Graf schwang die Motorsäge und ich räumte weiter die Abseite aus. Eigentlich dachte ich, da stehen ein paar Kartons mit Stoff und ein paar leere Verpackungen, aber es hat sich eine Menge angesammelt. Jetzt bin ich gerade beim unguten Teil: Schrums, der sortiert, verpackt oder weggeworfen werden muß.
Am Abend gingen wir zum Freund im Dorf zum Essen. Seine Eltern, die zu Besuch waren, hatten gekocht. Zum Nachtisch gab es Haagse Bluf, ein sehr leckeres Desser aus Holland. Und das machte wirklich satt, weil die Mischung aus Eischnee, Zucker und Luft den Magen füllte.
Der Rest des Abends war ruhig und beschaulich.

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WMDEDGT April 2022

Wie immer am Monatsfünften fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag gemacht haben.

Heute begann der Tag mit Weckerklingeln, wir waren am Vormittag verabredet.
Ich machte mir Frühstück und legte die Aufbackbrötchen des Grafen in ein kleines Öfchen, das wir ob seiner Form „Katzensarg“ nennen.
Es wurde dann doch später Vormittag, als wir nach Tribsees fuhren. Die Freundin von drei Dörfer weiter hatte in der Kirche zu tun und wir hatten damit Gelegenheit, auf den Turm zu steigen.

Ich war noch nie in dieser großen Kirche, die da auf dem Hügel schmucklos, trutzig und wie eingerammt steht, ich wußte nur, daß sie ziemlich alt ist. Gleich beim Eintreten war ich hin und weg. Sie hat einen wunderschönen Altar.

(Das ist nur ein Detail. Das Leitmotiv ist die eucharistische Mühle. Das Wort Gottes wird gemahlen und zum Jesuskind.)
Gut, wenn die Freundin Kunsthistorikerin ist und sich just mit Mittelalter und dieser Gegend sehr gut auskennt. Es gab einen schönen Privatvortrag, überhaupt ist die Geschichte dieser diese Gegend hier im Bezug auf die Kirche sehr interessant.
Dann stiegen wir in den Turm, wo es noch ein mechanisches Uhrwerk gibt und sehr viele Balken und noch mehr Dachziegel.
Aus den Luken konnten wir ins Land sehen.

Über den Fluß und die Moorlandschaft.

Über die Stadt und ganz hinten, hinter dem Wald, liegt unser Dorf.
Es ging dann mit Leitern weiter in die Spitze, wo gerade gearbeitet wurde, aber das war mir nichts, ich habe doch Höhenangst.
Dann fuhren wir die Freundin noch zum Mittagessen nach Hause, tranken mit ihr und ihren Mann Tee und anschließend ging es nach Langsdorf. Dort hat die alte Softeisbude zugemacht und eine neue mit Imbiß und Fischbrötchen aufgemacht, die mußten wir testen.
Dann ging es mit Umweg über den Dorfkonsum Grammendorf (Gelbe Säcke holen, ich war die Einzige mit Maske) wieder nach Hause.
Ich räumte weiter die Mansarde aus, als es aber kramig, kleinteilig und staubig wurde, hörte ich auf, morgen ist auch noch ein Tag.
Ich heizte den Ofen im Saal, herzte draußen die Katzen, kippte einen Eimer Holzasche aus und schon war es fast dunkel.
Zeit, sich etwas mit Käse zu überbacken.
Der Graf machte Unterlagen fürs Finanzamt fertig, das zog sich bis Mitternacht. Ich strickte inzwischen und am Schluß luden wir den ganzen Schwung hoch.
Jetzt bin ich gut müde. (Müdigkeit und Frieren beherrschen grade meine Tage. Obwohl der böse Winter doch schon durch ist. Ich schraube gerade ein bißchen an der Schilddrüseneinstellung, damit ich nicht drüber gerate, das war vielleicht doch nicht nötig.)
Jetzt geht es noch unter die Dusche und dann ins vorgewärmte Bett.

Die anderen Tagesbeschreibungen finden sich hier.