22.01. 2020

Seminartag. Ich bin ja vorher immer total skeptisch, ob ich die Menschen, mit denen ich das mache, überhaupt erreichen werde und in den worst case-Szenarien der letzten 10 Jahre falle ich immer Unsinn stotternd auf die Erde, um danach dort einzuschlafen.
In der Realität ist es meistens gut. Ich bin heute dann auch dahinter gekommen, warum in den Evaluationen immer ein Punkt total schlecht bewertet ist. Ganz einfach, es ist eine negative Fragestellung und fast alle übersehen das Wort „nicht“ und kreuzen an „stimme zu“.
Der Graf hatte mich hingefahren, mein innerer Hypochonder warnte nämlich vor einer Ansteckung mit ekligen Erkältungserregern in der U-Bahn. (In der U8 hatte sich der Graf vor einigen Jahren die Grippe geholt und auch seine letzte fiebrige Erkältung kam von da.)
Danach fuhr ich mit der Straßenbahn durchs schöne Marzahn zurück.
Der Graf hatte inzwischen heldenhaft ein neues Abflussrohr an den Strang, den er mit einem neuen T-Stück versehen hatte, angeschlossen, um die undichte Bodenentwässerung unter der Badewanne zu ersetzen. (Kennt das noch jemand? Abflußrohre, die an der Decke in der Wohnung darunter erst ins Fallrohr führen.)
Ich schwang kurz den Staubsauger und dabei zerbrach der Griff meines grade mal 20 Jahre alten Dyson. Gnarf. Ich hoffe, es gibt noch Ersatzteile.
Dann bestellte ich indisches Essen, weil wir zum Rausgehen zu müde und zu hungrig waren. Das war die totale Pleite. Statt nach 35 Minuten kam der Bote nach anderthalb Stunden. Das Essen war kalt. Zwischendurch hatten wir beim Restaurant angerufen und nachgefragt, der Restaurantbesitzer, den wir kennen, sagte, der Bote sei noch nicht da, er hätte sich schon beschwert. Die App behauptete statt dessen eine Stunde lang, der Fahrer würde auf das Essen warten. Das ist uns noch nie passiert.
Jetzt ist nur noch im Bett rumlümmeln angesagt, der Graf ist noch auf ein Bier.

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2 Gedanken zu „22.01. 2020

    • Dorfkrug gab es hier meines Wissens nie, hier gibts auch keine Kirche. Due einzige Theke war bei uns im Saal, für Feste. Alle Kneipen in den Nachbardörfern sind kaputt. Die nächste ist in der Kleinstadt 6 km entfernt.
      Man geht zum Nachbarn auf ein Bier.

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