Vigil 80

Da habe ich diese Woche wohl zu viel über Scooter gelesen.
Heute nachmittag holte ich die Ministry of Sound-Compilation des Jahres 2000 aus dem Regal und hörte sie durch. Inklusive  „Wie hieß der Song? – Sandstorm von Darude“. (Witzig sinnbefreites Video, seit „Lola rennt“ waren rennende rothaarige Frauen in.)

Wrumm! Es funktioniert immer noch. Es geht sofort von den Ohren in den Körper und ins limbische System.

Wobei vor Zeiten die Ministry of Sound-Auswahl zu populär gewesen wäre. Ich habe eher Laurent Garnier gehört.

Oder Minimal von Mille Plateaux, das kickte mir die Schädeldecke hoch.
Vielleicht noch die van Dyk-Remixes, später dann Dub Step.
Ich war nie Kennerin, sondern schlicht Konsumentin. Musik und Literatur waren, was ich ohne Denken konsumieren konnte, Film, Theater oder Malerei gingen ja nicht mehr.
Ich mochte diese cleane konzeptionelle Musik mit den unterkühlten, in der Emotion kontrollierten oder in die Reduktion gefilterten Gesangsstimmen. Das komplette Gegenentwurf gegen den Ego-Emotions-Overkill der bisherigen Popmusik – schwitzende, schreiende langhaarige Männer in engen Hosen. Für mich war eine logische Fortsetzung der Pink-Floyd-Studioalben, die ich als Teenager hörte.
In den 90ern hatte ich nie Zeit, zwei Tage durchzutanzen. Ich hatte ein Kind, arbeitete hart, zwei durchtanzte Nächte im Jahr, dort wo es sich gerade ergab, waren viel.

Was im Kopf geblieben ist, sind komischerweise die populäreren Titel. Und ähm, ja, auch Scooter. Das hätte ich vor 15 Jahren absolut krank gefunden.

Ein Gedanke zu „Vigil 80

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