Vigil 14

Als ich gestern mein Lieblingskleidchen, ein Ladyskater-Modell, auseinanderschnitt, um den Schnitt abzunehmen, bemerkte ich sehr erstaunt, wie schief Konfektion aus Jersey zusammengenäht sein kann, ohne dass man es merkt. Hier und da fehlte ein Zentimeter in der Symmetrie. Entweder hat sich der Stoff schon beim Zuschneiden so verzogen oder aber beim Nähen, was ja keiner merkt, weil die Overlock-Maschine alles, was übersteht, sofort wegschneidet.
Aus mir wird im Leben keine Jersey-Näherin, aber der Zuhausekleidfundus muss wieder aufgestockt werden. Dehnbare schwarze Kleider kann frau nicht genug im Schrank haben.
Was mir dann noch fehlt, ist ein Morgenmantel. Also kein Bademantel, sondern ein bodenlanges, langärmeliges Gewand, tailliert, hochgeschlossen (kein Gürtel, den mag mein Bauch morgens nicht) und unten weit, damit die Beine auch beim Sitzen nicht frieren und mit engen Ärmeln an den Handgelenken, damit nix in den Kaffee titscht.

So wie das linke Modell in etwa. Meine Mutter hatte so etwas aus aus Vollsynthetik, gesteppt und innen mit Schaumgummi gefüttert. Wunderschön anzusehen, aber wenn sie sich dann noch mit Gummisohlen auf dem PVC-Spannboden bewegte, sprühte jede Bewegung Funken.
Vielleicht nehme ich einen Schnitt für einen Uniformmantel und vereinfache ihn etwas.
Dann brauche ich noch Seide, am besten solche oder dünnen Satin aus mercerisierter Baumwolle und vielleicht auch seidenes Zwischenfutter? o-o, das wird teuer.

4 Gedanken zu „Vigil 14

    • :) Richard Wagner hat seine teuren, daunengefütterten seidenen Hausmäntel beim Kini erquengelt, habe ich mal irgendwo gelesen

  1. Meine Mutter trug, als ich Kind war, immer Morgenmäntel aus Nickistoff. Wunderbar kuschelig! Ob’s sowas noch gibt?

    • Das ist ein guter Gedanke, auf das Naheliegende kommt man meist zuletzt. Nicki gibt es noch, in vielen unterschiedlichen Farben und Qualitäten.

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