Mittagspause

Manchmal kann eine schon der Neid ankommen, wenn sie die blogs der schwulen Jungs liest.
Es scheint auf den alles sehr unkompliziert zu sein. Da schleicht einem beim Herummachen nicht die Moralkonditionierung maulend hinterher: Wassollndieleutevondirdenken? Derhältdichdochfürdietotaleschlampe! Wasgrinstndersobreitdenktderdumachstdasmitjedem?
Körperliche Karambolagen scheinen sehr selbstverantwortlich zu sein. Im Gegensatz zum überfordernden „Was-eine-Frau-braucht“-Katalog, der so manchem nur noch den Angstschweiß auf die Brust treibt und er sein bestes Stück einkneift.
Würde ich zugeben, unter Mangel zu leiden? Nee, wahrscheinlich würde ich mich eher darüber ausheulen, daß mich der Kerl, auf den ich mich derzeit fokussiere, zu wenig beachtet. (Bringen wirs mal auf zwei Stereotype: Männer sind Fleischjäger, Frauen Emotionsjägerinnen.)
Ich würde es nie wagen, zu schreiben, daß ich grade völlig horny in die Tasten haue, aus Angst, ich hab gleich eine ganze Herde per Kommentar am Hals. Wobei ich mir sehr darwinistisch aus dieser Herde den hübschesten und nettesten rauspicken könnte. Und wenn ich ihm dann noch klar mache: das das und das läuft heute mit mir, wär das auch nicht schlecht. Mal was anderes als das Krieg ich die Alte heute noch rum?-Vollprogramm.
Hätte. Könnte. Wäre. Letztlich bin ich dann doch ein Mädchen.