Meine Arbeitskutte

Von Johannes Itten,dem künstlerischen Leiter der Bauhaus-Schule sagte man, er hätte eine Art Mönchskutte beim Arbeiten getragen.
Kutte Ich habe mir im Winter ein Haus- und Arbeits-Kleid aus schwarzem Flanell genäht, das der Graf ebenfalls meine Kutte nennt.
Das war aber so nicht gedacht, eigentlich sollte es ein nettes, weites Kleid sein, in das man sich einkuscheln, aber auch in der Küche stehen oder am Schreibtisch oder an der Nähmaschine sitzen kann.
Kutte 3Aber so ein bisschen nach Mutter Oberin sieht das schon aus.
Der Schnitt ist Simplicity 7599 (auch unter Nr. 1800 erhältlich).
Kutte 2
Da ich im November mit meinen Maßen noch nicht so recht umgehen konnte, hatte ich eine zu große Größe gewählt, die 20 Cup C hätte gereicht. So machte ich eine abenteuerliche Mittelnaht, vorn im Stoffbruch, damit die Brustabnäher sitzen und produzierte damit nicht passende Ärmel. Aber damit hatte ich das dann auch gelernt.
Kutte 4
Das Kleid ist mit dünnem, sehr rutschigen Batist vom Maibachufer gefüttert, den ich violett gefärbt habe.

Nach dem Winter bin ich jetzt wieder regelmäßiger dabei. Ich kann mich wieder im Spiegel ansehen und ich bin nach wie vor kein Wintersachentyp. Da sitze ich dann doch wieder mit Jeans und Hoodie in der Ecke.

(Die Konstruktion der Ärmel finde ich bei Simplicity ohnehin sonderbar, passen allen, sehen aber Sch… aus.)

In der Hektik gestern vergaß doch doch glatt den Backlink: Hier ist er und sind die anderen Frauen und ihre Werke.

12 Gedanken zu „Meine Arbeitskutte

  1. Bei einem schwarzen Kleid – jedenfalls auf diesen Fotos – kann man kaum sehen, ob ein Kleid gut oder weniger gut sitzt.
    Ich musste so lachen, als ich den Begriff Arbeitskutte las und diesen hübschen Ausschnitt gesehen habe – da habe ich echt überlegt, was für einen Arbeitsplatz du hast…
    Jedenfalls habe ich nicht „Mutter Oberin“ assoziiert. Überhaupt nicht.
    Ich kann mich gut mit diesem individuellen Look anfreunden!

    • Stümmt. Als ich den Ausschnitt sah, fragte ich mich auch, wo die Assoziation des Gatten herkommt…

  2. Liebe Kitty, würdest Du bitte noch eine Rückverlinkung zum MMM für Deine bequeme Arbeitskutte setzen? Danke!
    Melleni (MMM-Crew)

    • Vielen Dank für den Hinweis! Das kommt davon, wenn man solche Posts kurz vorm losrasen noch zusammenklöppelt.

  3. Ich musste erstmal auf den Link zu dem anderen Kleid klicken, um zu erkennen, welches Schnittmuster das ist. Bei dem schwarz erkennt man ja nix ;)
    Und dann habe ich mich gewundert, warum die Google Bildersuche so wenig sinnvolle Ergebnisse liefert. Ich hab das Kleid nämlich schon in ein paar anderen Blogs gesehen. Des Rätsels Lösung: Scheinbar gibt es das Schnittmuster unter zwei verschiedenen Nummern. Und wenn man nach Simplicity 1800 sucht, bekommt man deutlich mehr Ergebnisse.
    Genau diese Ärmelkonstruktion habe ich noch nicht ausprobiert, aber die ganz normalen eingesetzten Ärmel von Simplicity passen mir nie. Da ist immer das Armloch zu groß und ich kann deshalb den Arm nicht heben. Mittlerweile schneide ich das Armloch sicherheitshalber immer mit sehr viel Nahtzugabe zu…
    Was konkret magst du an diesen Ärmeln nicht?

    • Ja, da war leider auch mit Bildbearbeitung nichts rauszuholen. Schwarzer Flanell schluckt alles Licht. Mit dem werden nicht umsonst Bühnenhintergründe ausgekleidet (in dem Fall als Molton), um nicht nur jeden Ton, sondern auch jedes Licht wegzufangen.
      Danke für den Hinweis mit der doppelten Nummer, ich habe die mal dazugeschrieben.
      Bei den Ärmeln: Diese schräge, fast Raglanform macht sich nicht gut mit meinen graden Schultern. Sieht clever aus, es fühlt sich aber an, als hätte ich einen Neckholder an. Wenn ich etwas Weite reingebe, damit es nicht mehr zieht, beult der Ausschnitt. Und das liegt sehr wahrscheinlich nicht am Größenexperiment, mit der 20 wäre es wahrscheinlich noch extremer geworden.
      Bei anliegenden Armen macht der Ärmel eine unschöne Beule vorn. Überhaupt ist er mit zu weit und damit total formlos.
      Bei dem Simplicity-Schnitt, den ich als Vorlage für das Kleid verwendet habe, das ich nächste Woche trage, ist es ähnlich. Das Armloch ist hinten viel zu eng, die Ärmelweite der verschiedenen dicken Kundinnenarme wird mit üppigen Falten hergestellt und die Schnittform des Ärmels bietet trotz Weite keine Bewegungsfreiheit (wie bei diesem Kleid auch, endlos weit, klemmt aber trotzdem bei Armbewegungen). Sehr komisch.

  4. Ja, dieses Klemmen, genau das meine ich (glaube ich ;)). Es macht auf den ersten Blick den Eindruck, als sei alles groß genug. Es ist paradox, aber das kann tatsächlich am zu großen Armausschnitt liegen. Hier hab ich mal meine Erfahrungen damit aufgeschrieben http://drehumdiebolzeningenieur.wordpress.com/2013/06/19/me-made-mittwoch-die-kittelschurze/
    Ich hab das auch bei Kaufkleidung teilweise und dachte auch immer, irgendwas sei zu eng, obwohl doch alles ganz locker saß, solange ich mich nicht bewegte und die Arme gerade nach unten hängen ließ. Und wenn ich dann den Fahrradanhänger in den Keller bugsierte, zwickte es an den Armen und an den Schulterblättern.

  5. Hihi, ich glaube, der Kutten-Eindruck entsteht durch die formvollendeten, eleganten Birkenstöckler dazu!

    • Hümm… ich habe seit drölfzig Jahren Birkenstocks mit drei Schnallen, ich leibe die. Wenn die alten zerfallen gibts neue. Aber nur fürs Haus.

  6. Hihi, wenn alle Kutten so einen atemberaubenden Ausschnitt hätten, wäre das bestimmt ein weit verbreitetes Kleidungsstück.
    Das mit den Ärmeln ist echt blöd. Ich habe passformtechnisch die meisten Erfahrungen mit Burda. Da sind mir die Ärmel immer zu eng, weil der Schulterpunkt zu weit aussen sitzt. Also auch hier zuviel Material, welches letztendlich zu einem unbequemen Kneifen führt. Ich kriege das mittlerweile bei normal eingestzten Ärmeln ganz gut in den Griff, aber an Rgalanärmel würde ich mich nicht rantrauen, da wüsste ich nicht, wo ich den Schulterpunkt annehmen sollte.bzw. wie ich den weiter Richtung Hals ziehen soll.
    LG
    Wiebke

    • Ärmel anpassen ist das nächste, was ich mir erarbeiten muß. Das wird ziemlich kompliziert, bei meiner entgleisten Figur.

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