Ich hasse es

Es wäre schon klasse, hier mal wieder etwas mehr als ein Gesundheitsbulletin und einen Seelenstatus zu hinterlassen, aber mehr ist scheinbar nicht drin.
HeMans Couchecke bekommt langsam eine Kuhle. Ich hocke dort mit Laptop und Funktelefon, ab und zu gibt es Soulfood, Ingwertee oder Vitaminbomben und wenn die Sonne scheint, schleiche ich um den Schlachtensee, um hinterher meinem Nick alle Ehre zu machen und komaartig zu schlafen.
Zum Herzrasen sind noch Schwindelanfälle gekommen und die motivierten mich dann doch zu einem Arztbesuch. Ansonsten gehe ich ja ungern zum Arzt, wenn ich nicht schon genau weiß, was ich habe. Denn meistens höre ich mir an: Arbeiten Sie nicht so viel, gute Frau! Selten, eigentlich nie, sagt jemand: Oh, Sie haben da eine äußerst seltene Krankheit, die muß ich sofort dokumentieren. Heilbar ist sie nur, wenn sie täglich eine Schachtel L*ndt-Krokant-Pralinen essen, eine Haxe oder ein Steak zum Abendbrot ist auch nicht verkehrt. Und lassen Sie sich von Ihren Angehörigen verwöhnen, viel Zeit bleibt Ihnen nicht! … ach und fahren Sie lange und ausgiebig in Urlaub!
Der gute Mann, den ich am Freitag aufsuchte, drehte mich durch die Mangel. EKG: wie zu erwarten nix. Herz-Ultraschall: Seeeehr schöne Herzklappen hab ich. Die Resultate aus einem gefühlten halben Liter Blut kommen heute abend oder morgen früh, ich gehe mal davon aus, daß außer beliebigem Natrium-, Eisen oder Blutfett-Mangel (Jaha! Ich habe einen extrem niedrigen Cholesterinspiegel! Ich darf Butter essen!) da nix ist. Der Blutdruck war erwartungsgemäß kurz vor scheintot, denn ich war nüchtern, ohne Wasser und Kaffee, stramm den Kudamm in Richtung Arztpraxis marschiert.
Und so wurde ich nach dem Abschalten des Ultraschallapparates mit folgendem Rat entlassen: Sie müssen mehr trinken! mindestens zwei Liter am Tag! …Ja aber! … Nichts da, strecken Sie mal die Zunge raus! BÄH! Sie sind völlig dehydriert!
Mein protestierendes Gemurmel, daß ich so viel trinken würde wie immer, fast zwei Liter am Tag und daß das doch wohl nicht so eine Änderung des Befindens bewirken könne und daß das doch wohl normal sei mit dem Dehydriertsein, wenn man zwecks Nüchternheit am nächsten Morgen fast 10 Stunden nichts trinkt, versackte bereits im Verabschieden. Er schickte mir noch hinterher, daß ich sicher einen Virusinfekt hätte, aber da könne er nichts machen. Ich solle mich schonen. Hrmpf!
Und da hocke ich hier nun, lasse mich immer mal auf die Seite fallen und koma so vor mich hin. Bis ich dann abends früh zu Bett gehe, weil ich todmüde bin. Denn das Virus kreist und kann sich nicht entschließen. Mal versucht es sich am Hals, mal an den Ohren, mal will es einen banalen Schnupfen lostreten.
Eine Freundin hat diesen Spaß fünf Wochen mitgemacht, bis es dann eine fette Bronchitis wurde. Ich freue mich schon drauf.

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5 Gedanken zu „Ich hasse es

  1. keine chance auf ne woche wegfahren, mal schnell, wo hin, wo’s nett ist, frau kitty? oder wenigstens ein extralanges wochenende? (so mit start morgen mittag oder so…)? setzas idee scheint mir die richtige medizin für ihr leiden zu sein.
    so ein bisschen erholung vom alltag wirkt doch manchmal ein kleines wunder, scheint mir.

    nun denn, ich wünsche gute und schnelle besserung und schicke ein pfund sonnenstrahlen aus der ostdeutschen provinz zu ihnen hoch!

    (passenderweise ist die wortbestätigung „siick“ mit extralangem, krankem i. sowas … *kopfschüttelnd ab*)

  2. …achherrje, so ein unglück…

    Da müssen wohl nun doch viel gelbe sonne, blauer himmel, mittelmeerliche lüftchen, toskanesische dorfstraßenespressi, caprese und frisches brot ran; den bardolino danach nicht zu vergessen…

    Ab dafür!.

    […/mitgefühlomodus bleibt on …]

  3. das schlimme ist, weder die aussicht auf sonne, nixtun und ausspannen find ich gut, noch kann ich derzeit leckere sachen essen (heman probiert es immer mal). nicht mal lesen kann ich…
    *grummel*

  4. REPLY:
    danke frau hü! das mit steak und salat wird von mir seit jahren praktiziert. tut gut für jemanden, der/die mal vor zeiten mammuts gejagt hat.
    und heute bin ich endlich durch durch dieses tal…

  5. übrigens weiß ich seit einer kürzlich erhaltenen ernährungsberatung, dass eine haxe (nur wenns geht, nicht so fettig oder fett nicht mitessen) oder ein steak zum abendbrot tatsächlich, wirklich und echt gut ist. man darf nur *gar* keine kohlenhydrate dazu essen (adieu, backofenkartoffel *seufz*) und fettige saucen sind auch nicht grad der bringer – aber immerhin gemüse und salz+pfeffer sind erlaubt – also muss man das tote tier nicht ganz „trocken“ runterwürgen. *lach*

    so, also das sollte sie nun ganzganz heftig aufmuntern ;o) wenn sie wollen, schick ich ihnen auch die adresse von einem straußenhof hier in der nähe, die seeeehr leckere steaks für nicht so schlimm viel geld verkaufen. mail an huehnerschreck ät gmx punkt net.

    viele grüße und gute besserung!

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