Einkaufen in der Metropole

Kurz nach acht Uhr stürze ich ins Lafayette. Nach schweißtreibendem Ackern in der Muckibude ist mir nach Dingen.
Zum Beispiel nach der Wäscheabteilung. Ich schleiche doch so gerne um die Agent-Provocateur-Sächelchen herum, vor allem Mutters kleine Helfer haben es mir angetan. Irgendwann gönne ich mir was…
Ich umrunde die Kosmetikabteilung. Komisch, keine Verkäuferin ist zu sehen. Eine Putzfrau schwingt schon den Feudel. Im ersten Stock verabschieden sich die Kassenladies.
Ich hätte mich wahrscheinlich nur in eine Ecke klemmen müssen und ich hätte mir einen Traum erfüllt: Nachts im Kaufhaus eingeschlossen zu sein.
Zuerst hätte ich mir in der Champagnerecke einen Schwips angetrunken. Dann hätte ich mir ein paar nette Untersachen angezogen, dann eins von diesen sündteuren Negligés, die ich mich sonst nicht anzuprobieren traue. Und Strümpfe, Frau wills ja warm haben.
Im Fall von Hunger hätte ich geschaut, was an Austern, Konfekt und Lenôtre-Törtchen übrig ist.
un wennsch dann mit der schmapanjaflasche unterm aam nem netten wachmann behenet wär…
Also, ich hätte ihn eingeladen.
Aber ich bin brav gegangen.

7 Gedanken zu „Einkaufen in der Metropole

  1. a) …wenn sie sich mal wieder einschließen lassen will, sollte sie vorher einen termin bei der sehr angenehmen teintberaterin am shiseido-stand machen…
    b)…und: beim geldautomaten, schräg gegenüber in der deutsche-bank-filiale, gibt es – nach meiner erfahrung bisher einzig in b. – 100-€-lappen ausm automaten! Ha!

  2. c) …gestern ein pröbchen aus dem französischen kaufmannsladen bekommen: Serge Lutens „Waldhonig“… oui!

  3. REPLY:
    „Dieser klare Moschusduft erinnert an einen Bergkristall, der hoch auf einem Berggipfel im ewigen Schnee zu finden ist. Ein reiner, transparenter Duft, der das Funkeln der Sterne widerspiegelt… Ein sanfter Reflex des Mondenscheins, ein Parfum vollkommener Reinheit…“

  4. REPLY:
    …aaah ja. Ich bin gespannt.

    Aber, mit verlaub, Moschusduft vermutet doch hinter solcher »Produktsäuselei« kein aas, oder?

    Es sei denn, man will uns den duft eines von der Klara frischgeduschten tieres nahe bringen…

  5. REPLY:
    d) …in ermangelung eines adäquaten verbes zu kosten im sinne von probieren im zusammenhang mit olfaktorischen phänomenen benutze ich jetzt eben kosten auch für den duft probieren… also, ich hab für Klärchens moschuströpfchen aus dem hause Lutens eine vorkosterin aus dem französischen kaufmannsladen engagiert, die feststellen wird, ob es sich um ein verschenkbares fläschlein handelt… sie hat ihre zertifikation übrigens mit der empfehlung vom Ambre Sultan, ebenfalls von dem Serge, errungen… to be reported

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