Sommerattacke

Der Tag heute hatte es wirklich in sich. Hier oben  herrschte morgens immer noch exquisite Kühle und reine Luft, der gelbe Nebel waberte unten. Aber kaum stand ich auf der Straße, schlugen sie beide zu. Birkenpollen und Hitze. Mit einem BMI von, ach das wollnse garnicht wissen… ist ab 25 Grad Ausnahmezustand. Kein schlechtes Zeichen, jetzt mal endlich was dagegen zu tun. Und gegen die Birkenpollen half in dieser Konzentration nicht mal mehr der schulmedizinische Hammer von vor 10 Tagen und das Brutalo-Nasenspray-Rezept lag auf meinem Schreibtisch. Argh! Was ich an Flüssigkeit in mich reinkippte, lief zur Nase wieder raus.
Wir kämpften uns durch Touristenherden an den Bahnhof Friedrichstraße. Heute war wirklich alles dabei. Bierbikes angetrieben von Menschen mit tätowiertem nacktem Oberkörper, Hüftwabbel inclusive, die üblichen westdeutschen BildungstouristInnen, weiblich, mit grauer, praktischer Kurzhaarfrisur, vollkommen paralysiert im Großstadtverkehr herumstehend, Mehrgenerationenfamilien aus Sachsen-Anhalt in praktischer Funktionskleidung, schick gekleidete Spanierinnen und Italienerinnen und eben ab und zu so gernervte, etwas eilige Ureinwohner wie wir.
Wir wollten zu einem Copyshop, um unsere Label-T-Shirts für die re:publica fertigmachen. Der Graf hatte mir gestern ungefähr drölfzigmillionen Schriften gezeigt, die jeweils dritte war es. In der Stunde im Copy-Shop entstanden kleine Wunderwerke, die uns nächste Woche die Vorstellung ersparen, ein gutes Soziophobikertool.
Dann schlenderten wir weiter Richtung Haus der Kulturen der Welt. An dieser Bar am Spreestrand lagerten die Menschen dicht an dicht. Es sah aus, wie ein Pinguinkolonie. Dazu lief Kirmes-Techno. Gleich daneben hatten junge Leute eine Botschaft. Ein Tüp rappte von Gott und hielt ein Buch in der Hand. In der Kürze der Zeit konnte ich leider nicht erkennen, ob es der Koran oder die Bibel war und aus seinen Worten ging es auch nicht hervor. Seine Groupies, ca. ein halbes Dutzend, waren übrigens durch die Bank dicke Emo-Mädchen.
Am Zollpackhof ging es dann nach einer kurzen Stärkung zurück in Richtung Mitte, wurde auch Zeit, denn meine Taschentücher wurden knapp.

Veröffentlicht unter Leben

Na das wars dann

Eine Woche hatte es mich einfach rausgehauen. Mit Fieber, Husten und Nasennebenhöhlenentzündung. So langsam geht es wieder, wenn auch mit Ruhepausen.
Die Wohnung gleicht noch immer einem Campingplatz, überall steht herausgeräumtes Mobiliar, denn durch meinen Husten haben wir erst einmal vermieden, Staub aufzuwirbeln.
Währenddessen haben wir mal nach Angeboten gesucht, wer denn den Stahlträger einbauen könnte. 3 Leute meldeten sich bei MyHammer. Der Laden Nr.1 wollte gleich einen Sack voll Goldtaler und fünf Kamele. Zwei andere wollten sich die Sache erst mal ansehen.
Laden Nr.2 machte einen Besichtigungstermin für Samstag mittag. Niemand kam. Als wir am frühen Abend alle verfügbaren Nummern durchklingelten, ging auch niemand ans Telefon. Am späten Abend kam dann eine Mail, der Bauleiter hätte auf der Fahrt nach Berlin einen Unfall gehabt, man wolle sich melden, so bald man wisse, wie es ihm ginge und wie es weiterginge. Da bin ich mir jetzt nicht sicher, ob ich mir wünsche, daß das eine dumme Ausrede war. Blöd, weil die hatten super Referenzen und anständige Preise.
Laden Nr.3 haben wir selbst angesagt. Unterirdische Bewertungen mit pampigen Gegenreaktionen der Firma und Referenzen lediglich auf dem Gebiet Maler- und Gartenarbeiten und Fliesenlegen. Da können wir das auch selbst machen.
Heute war dann ein Bauingenieur da, mit dem der Graf mal gearbeitet hat. Ok., der hat dann den bosnischen Superman revidiert. Keine tragende Wand, sondern eher eine zusätzliche, etwas überdimensionierte Querversteifung, es ist ja ein altes Eckhaus. Also nix mit vorher abstützen, sondern „nur“ schlitzen auf beiden Seiten und dann durchschrauben. Hat uns die Trägergröße aufgeschrieben, Gott sei Dank nur zweimal I, nicht H, was nicht so ein Problem beim Heben wird.
Dem Grafen ist übrigens schon ganz schlecht und ich habe das Gefühl, er muß sich dringend mal betrinken gehen. Er ist doch so eher der Typ Uhrmacher. Bauarbeiten sind ihm einfach zu grobschlächtig.

Veröffentlicht unter Leben

Mit dem Spaten in der Hand…

Also, ich hab das Biest zur Strecke gebracht und hoffe, es hat nicht noch Junge bekommen. Jaja, ein Maulwurf auf meinem Webserver. Bzw. ein Exploit.
Die Lehre daraus: alte, ungenutzte Themes entweder updaten oder löschen. Über das twentyeleven-Theme ist das Biest scheinbar gekommen.
Und da der Spaten nichts brachte, hab ich dann doch die Straßenwalze genommen und das WP neu aufgesetzt. Jetzt hakt es an ein paar Stellen noch…

PS. ich konkretisiere: Der exploit sitzt in der Datei wp-content -> themes -> classic -> functions.php und startet von dort aus ein Script, das sich scheinbar in alle index-Seiten auf dem Webspace setzt.
Also WP dringend updaten…

Veröffentlicht unter Exkurs